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v. Ettingshausen. Über S o 1 e i i’s Sacharometer.
während die meisten der bekannten Species nur im Meere, oder
doch im Brackwasser angetroffen werden.
Herr Frey er entdeckte dieses Crustaceum in den unterirdi
schen Gewässern von Dürrenkrain, namentlich in der Kompoljska
jama und in Portiskävcz, nächst Strug, wo es unter Steinen und
Gerolle ziemlich häufig vorkömmt, und die Hauptnahrung des dort
von dem eben erwähnten unermüdeten Naturforscher aufgefundenen
lfypochthon Freyeri ausmacht, einer zweiten, von unserem verehrten
correspondirenden Mitgliede Herrn Leopold Fitzinger für neu
erklärten Art dieser merkwürdigen Amphibien-Gattung.
Indem ich der verehrten Classe das eben gemeldete Crustaceum
vorzuzeigen die Ehre habe, trage ich darauf an, dass davon eine
Beschreibung und Abbildung in die Verhandlungen der kaiserlichen
Akademie aufgenommen werden möge, die anzufertigen ich mich
bereit erkläre.
Prof. v. Ettingshausen zeigte der Classe auf Ansuchen des
Optikers Sol eil zu Paris das von demselben erdachte Sacharometer
vor, und erklärte unter Überreichung dreier darauf sich beziehender
Druckschriften, die ihm von Hrn. Solei! zukamen, die Einrichtung
dieses Instrumentes, welche im Wesentlichen darin bestellt, dass der
Betrag der mit dem Zuckergehalte einer Lösung im Zusammenhänge
stehenden Drehung der Polarisationsebene durch Ausmittelung der
Quarzdicke bestimmt wird, die diese Drehung genau aufhebt. Als
Absehen dient die Herstellung gleicher Färbung zweier vor der
Lösung neben einander befindlichen entgegengesetzt drehenden
Quarzplatten von gleicher Dicke, die der von B i o t in Anwendung
gebrachten Übergangsfarbe entspricht. Der hieran in Folge eigen-
thümlicher Färbung der Flüssigkeit entstehenden Störung wird
durch Vorsetzung eines um seine Längenaxe drehbaren Ni ko l’schen
Prisma’s und einer Quarzplatte vor das polarisirende Objectiv be
gegnet, wodurch sich jede beliebige Mischungsfarbe erzielen lässt.