Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 1. Band, (Jahrgang 1848)

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Kollar. Beurllieilung des Berichtes des 
Die betreffenden Regierungen und Behörden haben es zwar 
nicht unterlassen, von jeher daran zu denken, wie einem solchen 
Übel, dem bedeutende Strecken der genannten Länder ausge 
setzt sind, ahzuhelfen wäre: man hat Commissionen niederge 
setzt, die über die Mittel zur Abwehr beratlien haben, Männer 
abgesendet, welche den Feind an Ort und Stolle beobachten, seine 
Geburtsstätte und die Ursachen seiner Entstehung ausmitteln, und 
die zweckmässigsten Massregeln zu seiner Vernichtung Vorschlä 
gen sollten; indess alle Bemühungen blieben bis jetzt fruchtlos, 
alle bisher in Vorschlag gebrachten Mittel beschränken sich auf 
Palliative, welche das Übel zwar lindern, aber nicht radical zu 
heben vermögen. 
So pflegt man im Banate zur Zeit, wenn das Insect erscheint, 
Haufen von Stroh, Mist und dürrem Reisig anzuzünden, und das 
geängstigte Vieh läuft zu dem Feuer, und sucht Schutz unter 
dem sich entwickelnden Rauche, durch den allerdings unter dem 
anrückenden Feinde grosse Niederlagen angerichtet werden; indess 
seine sich rettenden Reste sind hinreichend, um im nächsten Jahre 
ähnliche Überfälle durch die frisch entwickelte Brut zu verursachen. 
Man hat die Öffnungen von Felsenhöhlen durch Aufführung von 
Mauern verschlossen, weil man glaubte, dass dort die Geburtsstätte 
der Fliege sei, da dicke Klumpen derselben an den Wänden 
beobachtet wurden; indess spätere Nachforschungen haben gezeigt, 
dass sich das Insect nur vor Unwetter dahin flüchte, und bei günsti 
ger Witterung daraus hervorbreche. 
Als man zu der Überzeugung kam, dass alles Ankämpfen 
gegen das vollkommene Insect nichts fruchte, beschloss man gegen 
seine Brut die Waffen zu Avenden. Indess avo diese aufsuchen, und 
hat man sie gefunden, Avelcher Mittel sich zu ihrer Vertilgung be 
dienen? Da meinten einige, das Insect müsse sich in dem feuchten 
Boden der Buchen- und Eichenwälder entAvickeln, die auf den 
südlichen Abhängen des Donauthaies vorherrschend angetroffen wer- 
den; andere behaupteten, es entstehe gleich andern Insecten in dem 
Laube dieser Bäume, weil man in der Berzaskaer Compagnie in 
einem hohlen Buchenbaume unter dessen Rinde, und auch unter 
einzelnen ZAveigen eine Anzahl junger Gollubatzer Mücken gefunden 
haben Avill. Professor Oken äussert in seiner „Naturgeschichte für 
alle Stände” Band 5, 2. Abtheil. S. 749: „dass das Insect wahr-
	        
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