Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 1. Band, (Jahrgang 1848)

90 Baumgartner und Kreil. Geographische Liingenbestimmung 
Die vorhergehenden Krystalle besitzen sämmtlich gelhe Farben, 
zum Theile selir dunkel, so dass sie braun erscheinen. Die comple- 
mentären Töne sind daher blau, die Erscheinung überhaupt in 
Bezug auf Farben so einfach als möglich. Ich erhielt in der Reihe 
meiner Beobachtungen auch mehrere Resultate von abweichenden 
Farben-Zusammenstellungen, die selbst durch das ganze Spectrum 
hindurch reichen, aber wenn sich auch im Allgemeinen jetzt schon 
behaupten lässt, dass der Ton des Flächenschillers und der des 
durchfallenden Lichtes gegen einander complementär sind, so 
wünschte ich doch noch mehrere Beobachtungen zu sammeln, bevor 
ich sie in grösserer Ausführlichkeit der hochverehrten Classe vorzu 
legen wagen kann. Vieles davon, wie sich die hochverehrte Classe 
hier selbst überzeugt hat, wurde nur an mikroskopischen Krystallen 
sicher gestellt. Wie schön wäre es, wenn dem Naturforscher grössere, 
gut ausgebildete Krystalle zugänglich wären. Für den Chemi 
ker können Arbeiten, die sich auf die Hervorbringung derselben 
beziehen, beinahe als Luxus betrachtet werden, nicht so für den 
Physiker für den Mineralogen. Gewiss würden Bemühungen in 
dieser Beziehung reichlich durch den Erfolg belohnt werden. Man 
ist noch nicht gewohnt, den vielartigen Erzeugnissen chemischer 
Laboratorien um ihrer selbst willen Plätze in Museen anzuweisen. 
Höchstens werden sie, ihrer Anwendung wegen, etwa als Beitrag 
zu den Artikeln der Waarenkunde aufbewahrt. Ehen so wenig 
erscheinen sie aber auch noch in Systemen geordnet, die sich auf 
die Krystall-Individuen seihst beziehen. Ich darf den Wunsch nicht 
unterdrücken, es möge die hochverehrte Classe auch diesem Gegen 
stände einst ihre freundliche Aufmerksamkeit weihen. 
Herr Vice-Präsident Baumgartner theilt der Classe eine von 
ihm gemeinschaftlich mit Herrn Kreil zu Prag in Angriff genom 
mene Anwendung der galvanischen Telegraphie zur geographischen 
Längenbestimmung mit. 
Hat man den magnetischen Ring, welcher hei den Apparaten, 
deren sich unsere telegraphischen Anstalten bedienen, die Stelle 
der Magnetnadel eines gewöhnlichen Galvanometers vertritt, mittelst 
eines galvanischen Stromes aus seiner Ruhelage abgelenkt, so dass
	        
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