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Hyrtl. Über Mormyrus und Gymnarehus.
solche. — Ihre Luftcapacität ist wahrhaft enorm. Sie hat im aufge
blasenen Zustande eine Peripherie von 6% Zoll. Ihr /eiliger Bau ist
weit complicirter als jener der Schwimmblase von Anna und Lepi-
dosteus, und übertrifft selbst die Lungen von Protopterus aethiopicus
und Lepidosiren paradoxen.
4. Uber die Gernminger’schen Knochen der Mormyri.
Diese stabförmigen, langen, feinen und elastischen Knochen
kommen bei allen Mormyri vor, und liegen an der oberen und unteren
Schwanzkante dicht unter der Haut. Sie gehören accessorischen
Seitenmuskeln des Stammes an, deren Fleisch sie vertreten, damit
die an den Schwanzseiten gelagerten elektrischen Organe gehörigen
Platz finden. Mit der Befestigung der elektrischen Organe haben sie
nichts zu tliun.
Es finden sich auf jeder Seite ein oberer und unterer. Die zwei
oberen, oder die zwei unteren, oder die oberen und unteren sind bei
verschiedenen Arten in der Mitte mit einander zu einem breiteren
Plättchen verwachsen. Dadurch wird verhindert, dass bei den Seiten
krümmungen des Schwanzes keiner dieser Knochen sich als Chorda
des Krümmungsbogens erheben kann, sondern immer seinen Posten
einhalten muss. Fehlt die Synostose, so sind beide Knochen wenig
stens an der Stelle, wo sie sonst vorkommt, durch eine sehr feste
Scheide zusammengekoppelt, welche Ähnliches leistet, wie das ver
bindende Knochenplättchen. Das Plättchen ruht mittelst einer Crista
auf einem Schwanzwirbeldorn, und sendet von der entgegengesetzten
Fläche eine niedrige dreieckige Leiste ab, welche mit dem anliegenden
Theile des letzten Rückenflossenträgers *) die Gelenksgrube für die
Aufnahme des letzten Rückenflossenstrahles bildet 2 ).
Der S. und 6. Abschnitt enthalten osteologische Angaben über
das Zungenbein-Kiemengerüste von Gymnarehus,— über ein eigen-
thümliches, durch seine Länge und Krümmung ausgezeichnetes Kno
chenpaar am Kiemenapparat, und dessen Deutung, — über Wirbel-
— zahlen bei Gymnarehus und bei den verschiedenen Mormyms-Arten,
über Synostosen einzelner Wirbel und Getrenntbleiben ihrer Fort
sätze,—über die perennirende Chorda dorsalis am Schwanzende des
Gymnarehus, und deren alternirendes Besetztsein mit oberen und
A ) So ist es bei M. oxyrliynchus.
2 ) Bei M. anguillaris gilt das Gesagte für die Afterflosse.