Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 19. Band, (Jahrgang 1856)

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Hyrtl. Über Mormyrus und Gymnarehus. 
solche. — Ihre Luftcapacität ist wahrhaft enorm. Sie hat im aufge 
blasenen Zustande eine Peripherie von 6% Zoll. Ihr /eiliger Bau ist 
weit complicirter als jener der Schwimmblase von Anna und Lepi- 
dosteus, und übertrifft selbst die Lungen von Protopterus aethiopicus 
und Lepidosiren paradoxen. 
4. Uber die Gernminger’schen Knochen der Mormyri. 
Diese stabförmigen, langen, feinen und elastischen Knochen 
kommen bei allen Mormyri vor, und liegen an der oberen und unteren 
Schwanzkante dicht unter der Haut. Sie gehören accessorischen 
Seitenmuskeln des Stammes an, deren Fleisch sie vertreten, damit 
die an den Schwanzseiten gelagerten elektrischen Organe gehörigen 
Platz finden. Mit der Befestigung der elektrischen Organe haben sie 
nichts zu tliun. 
Es finden sich auf jeder Seite ein oberer und unterer. Die zwei 
oberen, oder die zwei unteren, oder die oberen und unteren sind bei 
verschiedenen Arten in der Mitte mit einander zu einem breiteren 
Plättchen verwachsen. Dadurch wird verhindert, dass bei den Seiten 
krümmungen des Schwanzes keiner dieser Knochen sich als Chorda 
des Krümmungsbogens erheben kann, sondern immer seinen Posten 
einhalten muss. Fehlt die Synostose, so sind beide Knochen wenig 
stens an der Stelle, wo sie sonst vorkommt, durch eine sehr feste 
Scheide zusammengekoppelt, welche Ähnliches leistet, wie das ver 
bindende Knochenplättchen. Das Plättchen ruht mittelst einer Crista 
auf einem Schwanzwirbeldorn, und sendet von der entgegengesetzten 
Fläche eine niedrige dreieckige Leiste ab, welche mit dem anliegenden 
Theile des letzten Rückenflossenträgers *) die Gelenksgrube für die 
Aufnahme des letzten Rückenflossenstrahles bildet 2 ). 
Der S. und 6. Abschnitt enthalten osteologische Angaben über 
das Zungenbein-Kiemengerüste von Gymnarehus,— über ein eigen- 
thümliches, durch seine Länge und Krümmung ausgezeichnetes Kno 
chenpaar am Kiemenapparat, und dessen Deutung, — über Wirbel- 
— zahlen bei Gymnarehus und bei den verschiedenen Mormyms-Arten, 
über Synostosen einzelner Wirbel und Getrenntbleiben ihrer Fort 
sätze,—über die perennirende Chorda dorsalis am Schwanzende des 
Gymnarehus, und deren alternirendes Besetztsein mit oberen und 
A ) So ist es bei M. oxyrliynchus. 
2 ) Bei M. anguillaris gilt das Gesagte für die Afterflosse.
	        
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