Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 17. Band, (Jahrgang 1855)

Analyse der Meteorsteine von Mezö-Madaras in Siebenbürgen. 28S 
EinIlauptgemengtheilist gediegen es Eisen mit einem Gehalte 
von 7-4 Procent Nickel und 0-2S Procent Kobalt. Die Menge 
dieses Eisens variirt an einzelnen Stellen der Steine; im Mittel beträgt 
sie 19'60 Procent vom Gewichte des Steins. Es war nicht möglich 
dasselbe vermittelst des Magnetes aus dem gepulverten Stein scharf 
auszuziehen, sondern wir berechneten seine Menge aus dem Volumen 
von Wasserstoffgas, welches von einer abgewogenen Quantität Stein 
mit verdünnter Schwefelsäure entwickelt wurde. Wie alles Meteor 
eisen, enthält dieses Eisen auch Phosphor, dessen Menge zu 
bestimmen aber, ohne grössere Massen von Stein zu opfern, unmöglich 
war. Es ist nicht passiv, sondern schlägt Kupfer auf sich nieder. 
Ein zweiter Gemengtheil ist E i n f a c h - S c h w e f e 1 e i s e n, welches 
ebenfalls schon mit blossen Augen hie und da erkennbar ist, und wel 
ches sich ausserdem durch das Schwefelwasserstoffgas verräth, welches 
die Steine bei der Behandlung mit Salzsäure entwickeln. Wir hielten 
es nicht für wesentlich, die Menge dieses Schwefeleisens zu bestimmen, 
da es sichtlich sehr ungleich beigemengt vorkommt. 
Ein dritter Gemengtheil ist Graphit, der schon nach dem Aus- 
kochen des Steins mit Salzsäure in glänzenden Blättchen sichtbar 
wird. Wir fanden seine Menge zu 025 Procent. 
Die Hauptmasse der Steine besteht aus zweierlei Silicat-Arten, 
von denen die einen durch Salzsäure zersetzbar sind und damit 
gelatiniren, die anderen nicht zersetzt werden. 
Wie eine mikroskopische Betrachtung zeigte, scheinen die 
meisten Mineralien, welche in rundlichen Partien in der dunkeln 
Grundmasse sitzen, aus den durch Säure unzersetzbaren Silicaten 
zu bestehen, während die Grundmasse hauptsächlich von den zersetz 
baren Gemengtheilen ausgemacht wird. 
Abgesehen von der Bestimmung der Wasserstoffgasmenge, 
welche von dem nickelhältigen Eisen entwickelt wird, wurden von 
dem Stein dreierlei Analysen gemacht: Eine Analyse geschah durch 
Aufschlüssen des Steins mit kohlensaurem Natron hei Glühhitze, 
wobei die Menge der Kieselsäure direct zu 41-62 Procent gefunden 
wurde. Eine zweite geschah durch Flusssäure, wodurch sich die Menge 
der Kieselsäure aus der Differenz indirect zu 43-94 Procent ergab. 
Das auf diese Weise erhaltene Plus von 2-02 Kieselsäure erklärt sich 
theils aus der ungleichen Gemengtheit des Steins, theils aus dem 
unvermeidlichen Verluste bei so vielen Bestandtheilen, welcher sich
	        
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