Analyse der Meteorsteine von Mezö-Madaras in Siebenbürgen. 28S
EinIlauptgemengtheilist gediegen es Eisen mit einem Gehalte
von 7-4 Procent Nickel und 0-2S Procent Kobalt. Die Menge
dieses Eisens variirt an einzelnen Stellen der Steine; im Mittel beträgt
sie 19'60 Procent vom Gewichte des Steins. Es war nicht möglich
dasselbe vermittelst des Magnetes aus dem gepulverten Stein scharf
auszuziehen, sondern wir berechneten seine Menge aus dem Volumen
von Wasserstoffgas, welches von einer abgewogenen Quantität Stein
mit verdünnter Schwefelsäure entwickelt wurde. Wie alles Meteor
eisen, enthält dieses Eisen auch Phosphor, dessen Menge zu
bestimmen aber, ohne grössere Massen von Stein zu opfern, unmöglich
war. Es ist nicht passiv, sondern schlägt Kupfer auf sich nieder.
Ein zweiter Gemengtheil ist E i n f a c h - S c h w e f e 1 e i s e n, welches
ebenfalls schon mit blossen Augen hie und da erkennbar ist, und wel
ches sich ausserdem durch das Schwefelwasserstoffgas verräth, welches
die Steine bei der Behandlung mit Salzsäure entwickeln. Wir hielten
es nicht für wesentlich, die Menge dieses Schwefeleisens zu bestimmen,
da es sichtlich sehr ungleich beigemengt vorkommt.
Ein dritter Gemengtheil ist Graphit, der schon nach dem Aus-
kochen des Steins mit Salzsäure in glänzenden Blättchen sichtbar
wird. Wir fanden seine Menge zu 025 Procent.
Die Hauptmasse der Steine besteht aus zweierlei Silicat-Arten,
von denen die einen durch Salzsäure zersetzbar sind und damit
gelatiniren, die anderen nicht zersetzt werden.
Wie eine mikroskopische Betrachtung zeigte, scheinen die
meisten Mineralien, welche in rundlichen Partien in der dunkeln
Grundmasse sitzen, aus den durch Säure unzersetzbaren Silicaten
zu bestehen, während die Grundmasse hauptsächlich von den zersetz
baren Gemengtheilen ausgemacht wird.
Abgesehen von der Bestimmung der Wasserstoffgasmenge,
welche von dem nickelhältigen Eisen entwickelt wird, wurden von
dem Stein dreierlei Analysen gemacht: Eine Analyse geschah durch
Aufschlüssen des Steins mit kohlensaurem Natron hei Glühhitze,
wobei die Menge der Kieselsäure direct zu 41-62 Procent gefunden
wurde. Eine zweite geschah durch Flusssäure, wodurch sich die Menge
der Kieselsäure aus der Differenz indirect zu 43-94 Procent ergab.
Das auf diese Weise erhaltene Plus von 2-02 Kieselsäure erklärt sich
theils aus der ungleichen Gemengtheit des Steins, theils aus dem
unvermeidlichen Verluste bei so vielen Bestandtheilen, welcher sich