Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 14. Band, (Jahrgang 1854)

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H e e ff e 1*. 
Eiiigcsendetc Abhandlung. 
Beiträge zur Naturgeschichte der Insecten. 
Von Ernst lleeger. 
(Mit V Tafeln.) 
(Zwölfte Fortsetzung.) 
(Vorgelegt in der Sitzung am VI. Juni 1854.) 
Baritlitis Lepklii Müller. 
Man findet die Larven dieser Käferart beinahe das ganze Jahr, 
denn sie leben an denWurzeln und am Stengelgrunde vielerlei Pflanzen, 
hauptsächlich aber an Köhlarten, an welchen sie gallenartige, erbsen 
grosse, oft in Menge zusammen verwachsene Auswüchse verursachen. 
Nicht selten findet man auch mehrere Arten Larven dieser 
Gattung an einer Pflanze; am meisten Baridius chloris Fab. und 
B. picinus Germ., deren Larven sich sehr wenig von einander 
unterscheiden. 
Aus denen in solchen Gallen überwinterten Larven kommen die 
Käfer im Mai zum Vorschein, leben als Käfer mehrere Monate, und 
die Weibchen legen auch ihre Eier einzeln in verschiedenen Zwischen 
räumen, indem sie mit dem Rüssel ein Loch in den Stengel oder in 
eine Wurzel bohren, sich dann umdrehen und ein Ei in diese 
Öffnung ablegen. 
Nach 8 bis 14 Tagen nach Beschaffenheit der Jahreszeit und 
Witterung entwickeln sich die Larven aus den Eiern, sie häuten sich 
nicht und erreichen nach 4 bis S Wochen ihre vollkommene Grösse, 
verwandeln sich in der Höhlung der Galle zur Puppe, ohne sich ein 
besonderes Gehäuse zu verfertigen, und nach 12 bis 18 Tagen 
kommt dann der Käfer zum Vorschein. 
Durch das längere Verweilen der Ablegung der Eier und die 
verhältnissmässig schnelle Entwickelung der verschiedenen Verwand 
lungs-Zustände geschieht es also, dass vom Mai bis August Eier, 
Larven, Puppen und Käfer zu finden sind; vom Ende August an aber 
kommt kein Käfer mehr zur Entwickelung, denn die bis dahin im 
Larvenstande lebenden überwintern als solche in den Gallen.
	        
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