Über einige unsymmetrische Ammoniten aus den Hierlatz-Schichten. 409
übrigens die Schale plötzlich und steil gegen den wie schon erwähnt
etwas weiteren Nabel ab, während die Fläche von der unteren
Längsfurche bis zur Nabelkante beinahe ganz eben ist. Auch auf
dieser Seite ist die Zeichnung des Kernes und die der theilweise
erhaltenen Schale ganz gleich, nur bemerkt man auf der Letzteren
unter der Loupe auf der Wulst und in den Furchen ein paar sehr
feine fadenförmige Längslinien.
Der Durchmesser des einzigen mir vorliegenden Exemplares
beträgt nahe einen Zoll, es ist bis zu seinem Ende mit Kammer
scheidewänden versehen.
Die Lobenzeichnung ist sehr einfach und so weit sich erkennen
lässt, auf beiden Seiten der Schale ziemlich gleichförmig ausgebildet.
Sie ist auf dem aus krystallinischem Kalkspath bestehenden Kerne
nicht in voller Schärfe auszunehmen, doch gibt die Zeichnung (Fig. 10)
die Verhältnisse im Allgemeinen jedenfalls richtig.
Vom Rückenlobus bis zur Nabelkante, erkennt man jederseits
vier Sättel und drei zwischen ihnen gelegene Loben; auf der steilen
Nabelfläche bis zur Nath mögen noch weitere Sättel und Loben folgen,
doch gelang es nicht dieselben bloss zu legen. Der Rückenlobus ist
der tiefste von allen; seine durch den breiten Siphosattel getrennten
Aste divergiren, wie dies bei den meisten Amaltheen der Fall ist.
Die folgenden Loben sind schmal und ziemlich einfach gezähnt.
Von den Sätteln ist der obere Lateralsattel der höchste. Auch die
Sättel sind sehr einfach gekerbt, doch wird jeder durch einen etwas
tieferen Zaken in zwei ungleiche Hälften getheilt.
Es liegt nahe zu vermuthen, dass die Unsymmetrie im Baue der
beschriebenen Schale nicht als ein specifisches Merkmal zu betrachten
ist, und dass es in der Folge gelingen wird, auch normal gebaute
Individuen derselben Art aufzufinden, doch scheint es mir nicht
möglich, das vorliegende Exemplar mit irgend einer der schon
bekannten Arten vom Hierlatz, woselbst es gefunden wurde , zu ver
binden. Betrachtet man die gekerbte Längsfurche als einen von der
Rückenlinie weggedrängten Rückenkiel, so schliesst sich A. Janus
sehr gut der Familie der Amaltheen an, womit auch die Lobenzeichnung
übereinstimmt. Eine ganz ähnliche Deformität beschreibt Ziethen *)
a Is A. paradoxus, hält aber selbst dafür, dass das Exemplar zu
*) Die Versteinerungen Wiirtembergs, Taf. 11, Fig. 6.