Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 13. Band, (Jahrgang 1854)

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Engel. 
Das Akromium hat einen ähnlichen Ursprung wie die Schulter 
blattgräte. Durch die kreuzweise Furchung des Schulterblastems, 
Fig. 37, zerfällt die Furche d, l in zwei Thcile, von denen der hintere 
d, e der längere ist und zur Bildung der Spina Veranlassung wird, 
der vordere kürzere aber e, l sich gegen den künftigen Gelenkstheil 
des Schulterblattes mehr öffnet, ln dieser Furche e, l bildet sich nun 
das Blastem des Akromiums, das anfangs die Form dieser Furche 
darbietet und daher von der Form e, l der 43. Figur erscheint. Da 
es übrigens nur den äusseren Theil dieser Furche einnimmt, so muss 
es von dem Schulterblattblastem ahstehen, und das ganze Schulter 
blattblastem von seiner oberen Seite aus gesehen bietet daher die 
Form der 44. Figur, wo A das Schulterblatt bedeutet, die anderen 
Bezeichnungen aber jenen der vorhergehenden Figur entsprechen. 
Übrigens verknorpelt und verknöchert das Blastem des Akro 
miums nur spät und während die Spina eine Knochennadel darstellt, 
ist das Akromium noch knorpelig. 
Der Babenschnabel-Fortsatz ist schon frühzeitig entstanden und 
seine Ausbildung scheint mit den ersten Blastemfurchungen im Zu 
sammenhänge zu stehen; beim Schaf-Fötus tritt er namentlich anfänglich 
sehr markirt hervor und erscheint als ein gekrümmter Knorpelfortsatz 
(b, m, Fig. 40) am Gelenksende des Schulterblattblastems. Über die 
Entstehung desselben fehlen mir jedoch speciellere Erfahrungen. 
Während das Schulterblastem diese Reihe von Veränderungen 
durchgemacht hat, sind auch in dem Oberarmblasteme (2?, Fig. 34) 
neue Theilungen vor sich gegangen und so hatte sich eine obere 
Abtheilung B von der unteren B"' getrennt (Fig. 35). Die erste der 
selben theilt sich wieder in die beiden Abtheilungen B' und B", von 
denen bereits die Rede war; die zweite derselben, nämlich B", ver 
längert sich vorzüglich in der auf das Rlastem B senkrechten Richtung, 
unterliegt gleichfalls einer Längenfurchung, und die obere Extremität 
sammt der Schulter zeigt dann die Form der Figur 35. Hierauf folgt 
rasch eine weitere Thcilung des Blastems B'", wobei das am Ende 
liegende Blastem wieder in einer auf B'" senkrechten Richtung sich 
verlängert und der ganze Keim der oberen Extremität nimmt dann 
die in 46 abgebildete Gestalt an. Ich erachte es von nun an für 
zweckmässiger, die Blasteme durch Namen und Zahlen von einander 
zu unterscheiden, und so bedeutet (Fig. 46) 1 das Schulterblastem, 2 
das Oberarmblastem, 3 das Vorderarmblastem, 4 das Blastem der Hand.
	        
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