Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 12. Band, (Jahrgang 1854)

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Kenngott. 
wären, die Gelegenheit, an einem vorzüglich schönen Exemplare, die 
Bestimmungen zu wiederholen und fand die Angaben Miller’s voll 
kommen bestätigt. 
Das betreffende Exemplar, welches durch Herrn Greg in das 
k. k. Hof-Mineralien-Cabinet gelangt war, zeigt ausgezeichnete Kry- 
stalle des Matlockits auf krystallinischem Bleiglanz in Begleitung von 
krystallisirtem Cerussit und Fluss. Dieselben sind gut ausgebildet 
und lassen bei dem ersten Blicke entschieden erkennen, dass sie in 
das quadratische System gehören. Sie stellen die tafelförmige Com- 
bination der sehr ausgedehnten quadratischen Basisflächen mit den von 
Miller beobachteten quadratischen Pyramiden P und Poo dar, nur 
fehlten an diesem Exemplare die Prismenflächen gänzlich, welche 
an den von Miller untersuchten Krystallen noch dazu vorhanden 
waren. 
Die an einem kleinen Krystall angestellten Messungen vermittelst 
des Reflexionsgoniometers bestätigten vollständig die Winkelangaben 
Millers bis auf wenige Minuten, indem die Basiskanten von Poo— 
121°2' (nach Miller = 120° S2') und die Basiskanten von 
P— 136° 17' (nach Miller= 136 o 20') gefunden wurden. 
Die Basisflächen erscheinen meist zart gestreift, wobei die sich in 
der Mitte treffenden Streifungslinien senkrecht auf den Combinations- 
kanten der einen Pyramide mit der Basisfläche stehen und unter der 
Loupe als die Endkanten einer sehr stumpfen Pyramide hervortreten, 
welche nicht zur Ausbildung gelangte. Da der kleine gemessene 
Krystall diese Streifung nicht zeigte, so kann nicht mit Sicherheit 
angegeben werden, auf welcher Comhinationskante sie senkrecht 
stehen, doch schien es, als gehörte diese zart angedeutete Pyramide 
in gleiche Stellung mit P. 
Der abgebrochene kleine Krystall zeigte ausserdem dem Prisma 
ooP entsprechende Spaltbarkeit, welche jedoch nicht vollkommen zu 
sein scheint, da die entstandene Spaltungsfläche ein verzogenes Bild 
bei der Bestimmung durch das Reflexionsgoniometer zeigte. Eine wei 
tere Zertheilung wurde nicht versucht, um den Krystall zu erhalten. 
Auffallend bleibt die Differenz bezüglich der Angaben über das 
specifische Gewicht, da Greg dasselbe =7-21 fand; C. Rammeis 
berg aber bei der Bestimmung in Alkohol = ä‘3947. Der mir zu 
Gebote stehende Krystall war zu klein, um ihn zu einer sicheren Be 
stimmung zu verwenden, wesshalb ich diesen Punkt unerörtert lassen
	        
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