Bericht über die Funde von Ruvo. 867 Die Veranlassung zu ordentlichen Nachgrabungen gab die im Jahre 1833 >) am IS. November gemachte Entdeckung eines Grabes, das wohl schon einmal geöffnet und seines Inhaltes beraubt, dennoch äusserst merkwürdige Malereien enthielt, wodurch ein lanz von 27 Frauen mit 2 Citherspielern ausgedrückt wurde. Der gegenwärtige königlich - sächsische Regierungsrath Schulz, mein gelehrter und kunsterfahrner Freund, wünschte bald nach dei Entdeckung dieses Grabes durch den geschickten Künstler Hallmann genaueCopien dieser Gemälde nehmen zu lassen, erhielt aber leider nicht die Erlaubniss dazu; der Eigenthümer liess das Grab mit Erde zudek- ken und die abgenommenen Gemälde in sein Haus bringen. Ausser Gemälden und Vasen werden auch oft noch in Gräbern ungemein schöne Rüstungen gefunden, die zumeist rückwärts des Skeletes stehen, der Helm, häufig noch mit Kränzen geziert,*) am öftesten zwischen den Füssen des Kriegers. Diese sind ungemein schön gear beitet so wie die dabei gefundenen Masken aus Bronze, aus welchem Metalle auch kleine Figuren und moderne Hausgeräthe Vorkommen. Der Berichterstatter, Herr Schulz, kann nicht genug die Feinheit und den Geschmack der Goldgegenstände loben, die bei den Frauen gefunden werden. Vorzüglich enthalten die Gräber von Ruvo insbe sondere das im Jahre 1834 aufgedeckte 9 Helme, sowohl TtTpayakog als a[j.fLfalog, Bronzen und ausgezeichnete Vasen, worunter eine, worauf Priamus den Achill um Hector’s Leiche bittet, eine ander e worauf 3S Figuren, unter welchen Bacchus, Silenus und Satyren Ruvo dem k. k. M. u. A. C. 5 Stücke fehlen, deren Abbildungen hier beige- druckt sind. *) Buiiettino di Corresp. Archeolog. 1834, p. 228. 3 ) Ein ähnlicher in der Beilage; Eigenthum S. Exc. des Gr. Joh. Keglevich.