Das Wappen der Stadt Bregenz und der vorarlbergisclien Herrschaften. 793 Graf Ulrich stiftete oder erneuerte mit Bertha im Jahre 1097 das Benedictinerkloster Mehrerau, und starb bald, am 27. Octo- ber *) wahrscheinlich im Jahre 1097. Er hinterliess den Sohn Rudolf mit dem Namen des mütterlichen Grossvaters und die Tochter Elisabeth, die den Grafen Rudolf v. Pfullendorf ehelichte, und durch Ida’s — nach Einigen ihrer Tochter, nach Andern ihrer Enkelinn —- Vermählung mit dem Grafen Albrecht III. von Habsburg (t 1199) Ahnfrau des Königs Rudolf wurde. — Rudolf, der am 27. April, wahrscheinlich im Jahre 1157, das Geschlecht der Grafen von Altbregenz beschloss, erzeugte mit der welfischen Wulf bilde, Schwester des übermächtigen Heinrich des Stolzen, der mit Konrad von Hohenstaufen sich unglücklich um die deutsche Königskrone bewarb, die einzige Tochter Elisabeth, die sich mit Hugo IV., Grafen von Tübingen (f 1182) vermählte. Deren älterer Sohn Rudolf (von 1183—-1219) ist der Stammvater der im Jahre 1631 mit Georg Eberhard erloschenen Grafen von Tübingen, der jüngere Hugo, der Ahnherr der Grafen von Montfort und Werdenberg, von denen jene die rothe, diese je nach ihren Linien die schwarze oder weisse Kirchenfahne als Wappen führten. Von den alten Grafen von Bregenz ist mir kein Siegel, kein Wappen bekannt. Es war wohl dasjenige, das später die Stadt und Grafschaft Bregenz führte. Wir wollen hier die Wappen der vier vorarlbergisclien Herrschaften vorführen, wie sie im kais. österrei chischen grossen Wappen vom Jahre 1836 gerade über dem Haupt felde dargestellt und S. 12 beschrieben sind, nämlich: der sprin gende goldene, schwarzgehörnte Steinbock im blauen Felde, we gen der Grafschaft Hohenems; weiter im silbernen Felde eine rothe Kirchenfahne mit drei goldenen Ringen, wegen der Grafschaft Feldkirch ; in dem anstossenden Felde von Hermelin, welcher durch zwei senkrechte Fäden getheilt wird, ist ein silber ner Pfahl mit drei über einander gestellten schwarzen Feldrüben *) In dem von mir zur Drucklegung vorbereiteten Necrologimn des Klosters Mehrerau heisst es zum 27. Oclober: Ulricus Comes, und in der dazuge hörigen Anmerkung: Udalricus Comes Brigantinus Monasterium vetustate pene collapsum et ruinae proximum Anno 1097 novd fundatione extollit, ei praeter aiia non pauca Parrochialem Ecclesiam Brigantinam dono cedit.