Prof. Schleicher. S56 per) und anderes dergleichen, welches in meiner zu schreibenden litauischen Grammatik des genaueren erörtert werden wird. 3) Der Accent haftet stark auf der Wurzelsylbe: ranka, äkis, esu für ranka, akis, esü. Die Endsylben sind fast nicht zu hören, so stark werden sie verschluckt. 4) Die Aussprache der Diphthongen ei, äu, äi (Ragnit-Pillkallen wie e, a) ist wie ei, au, ai, dagegen wird hier oft, da der zweite Tlieil des Diphthongen nicht ausgesprochen, wo die hochlitauische Mundart reinen Diphthong hat. Vieles andere kommt nur einzelnen Strichen zu, so z. B. ü für ä in vielen Wörtern mun, nume für man, name. Wo hoclditanisch e (ie) gesprochen wird, hört man hier reines e (vens, devs für vens, devs). Doch will ich nicht ins Einzelne eingehen, da dies alles später ausführlich auszuarbeiten ist; ziemlich reiche Sammlungen habe ich indess zu sammengebracht, da ich von Kaukenen nach Feilendorf mich begab, wo ich in Herrn Oberfischmeister Beerbohm einen tüchtigen Kenner des Litauischen fand, der mir auch seine Sammlung von dainas u. s. f. mit seltener Güte zur Benützung überliess. Hier lernte ich die Fischer mundart gut kennen, zumal ich mit Fischern hierher fuhr, (über das Haf) auch hier mit Fischern viel zusammenkam, von welchen ich auch manche Daina erhielt. Einer dieser Fischer, der gut schrei ben kann, wird für mich sammeln (Dainas, Päsakas, Mjsles u. s. f.). Von hier reiste ich nördlich nach Deutsch-Grottingen an der russi schen Grenze, wo ich Herrn Praecentor Kelch einen ausgezeichneten Kenner des Litauischen fand, der mir aus jener Gegend sammeln wird. Von hier reise ich morgen nach Prökuls (südlich) um dort noch zu sammeln, und von da nach Schwarzort auf der Nerung, von wo ich nach Königsberg zurückkehre. Durch die grosse Güte des Herrn Pfarrers Jordan in Ragnit, der von Anfang an meiner sich auf das Wärmste annahm, und mich in Gang brachte, indem er mich reichlich mit Empfehlungen ausstattete und selbst bei befreundeten Geistlichen einführte, bin ich in Besitz schätzbarer handschrift licher Mittheilungen gekommen, so eines langen noch ungedruekten Gedichtes von Dunaleitis: Päsaka ape letiiviszka svödba (Erzählung von der litauischen Hochzeit). Sehr seltene Werke erhielt ich eben falls durch Herrn Pfarrer Jordan , so die ganz rare litauische Gram matik von Daniel Klein, welche ich einige Tage benutzte und aus welcher ich, ausser vielem Interessanten auch das ersah, dass der erdichtete Unterschied des Geschlechts im Locat. pluralis Klein’s Er-