2ö4 Joseph Chmel. ausdelint, somit abermals eine der Verbeissungen des Programms der Commission vom Jahre 1847 in Ausführung gebracht wird. Sollte die Classe den Antrag der Commission, wie diese hofft, zum Beschlüsse erheben, so würde sie an den Secretär einige schriftliche Bemerkungen über die eingesandte Probe des Urkunden buches leiten, welche derselbe dem amtlichen Schreiben an den Yerein beischliessen könnte. Dieser Antrag wurde von der Classe zum Beschluss erhoben. Gelesen: Habsburgische Excurse. Vom Hrn. Begierungsrath Chmel. IV. Ich habe in dem früheren (dritten) Excurse begonnen, die Ver hältnisse des Hauses Habsburg seit Friedrichs des Dritten Kai ser-Krönung (19. März 1452) in Born zu beleuchten, und zwar zunächst das Verhältnis gegen die Kirche, und insbesondere ge gen den Papst und die römische Curie. Ich habe die urkundlichen Beweise von dem kirchlichen und demüthig ergebenen Sinne König nunmehr Kaiser Friedrichs an einandergereiht und auseinandergesetzt, welche Gnaden und Pri vilegien diesem frommen Sohne der heilige Vater bewilligt habe. Ich will in der Er Örter u n g dieser Verhältnisse fortfahren, da die bisherigen Geschichtschreiber ohne Ausnahme wenigstens über diesen Zeitraum (bis zum Tode K. Maximilian’s I.) theils Unrichtiges verbringen, theils durch Stillschweigen und Ignoriren Veranlassung geben, dass man die spätere Zeit (seit 1519) ganz falsch beurtheilt. Es muss zunächst auseinandergesetzt werden, welche Haltung der Papst und die römische Curie gegenüber den Gegnern und Feinden K.Friedrichs beobachtete, wenigstens nach einer Seite hin. Während K. Friedrich III. in Italien weilte, um durch Erlangung der Kaiserwürde seiner Überzeugung gemäss an Kraft und Ansehen zu erstarken, hatte sich in den Erblanden seines Mündels, des