222 Springe r. SITZUNG VOM 23. JUNI 1852. Das c. M., Hr. Wolny, Subprior des Klosters Raigern, sendet der Classe ein neues Verzeichniss von Urkunden zur Geschichte Ton Böhmen, Mähren, Ungern u. s. w. mit dem Erbieten, die Yon der historischen Commission gewünschten ganz in Abschrift mitzutheilen. Zugleich zeigt er an, dass Mangel an Zeit ihn hindere, den yon ihm für die akademischen Schriften längst zugesagten Aufsatz über „die heidnischen Alterthümer und Grabstätten in Mähren,” selbst auszu arbeiten; dass aber dies zu thun Hr. Prof. Dudik nun übernommen habe, dem er daher die von ihm gesammelten Materialien und Vor arbeiten zu Gebote stelle. Auf Ansuchen der k. haier. Akademiker, der Hrn. Prof. Tafel y und Thomas, beschliesst die Classe, diesen beiden Herren, die für die Fontes der histor. Commission die Bearbeitung eines Tlieils der venetianischen Urkunden übernommen haben, ein dringendes Empfehlungsschreiben an die k. k. Statthalterei von Venedig mitzu geben, um ihnen die Benützung der dortigen wissenschaftlichen An stalten möglichst zu erleichtern. ' Gelesen i Parallelen zwischen politischen und materiellen Bauten. Von dem w. M. Hrn. Springer. Das Bauen und Gestalten ist eine Sache, von der die Menschen nimmer lassen können. Nicht das blosse Bedürfniss treibt sie dazu, ein viel weiter gehender Drang führt sie rastlos zur Umbildung der Dinge und Verhältnisse, unter welchen sie aus Wahl oder Nothwendigkeit leben. Schon das Kind stellt in seinen Spielwerken allerlei Anlagen her und ergötzt sich an dem Anblick seiner wohlfeilen Schöpfung ; aber kaum hat der kleine Architekt die Arbeit seiner Lust vollendet