Über die Belagerung und den Entsatz der Stadt Bregenz etc. 15 der vermeintlichen Guta oder Ehreguta, der Retterinn von Bregenz eingemauert. (Taf. I.) Beschreibung des Denkmals. In einfacher und schöner Gruppirung erblickt man in der so eben genannten Höhe von 25 Fuss und 3 Zoll eine jugendliche Fr au enge st alt, die auf einem langsam schreitenden, sattellosen und ungezäumten Pferde sitzt und mit den ausgestreckten Händen nahenden Pferden in einem schalenförmigen Gefässe Futter zu reichen scheint. Von ihrem Haupte wallt reichliches Haar, das auf der Stirne durch einen Knoten getheilt ist, über die Schultern herab. Ihren Hals ziert kein Kleinod, kein Schmuck. Den vollen Leib deckt ein kurzärmeliges, faltiges, fussabreichendes (TrodvjvExvjj) Gewand, über das sich von der rechten Hüfte her ein leichter Umwurf zieht, der über dem linken Arme niederfällt. Das Pferd zur Rechten, dem sich ein anderes vom Rücken der Frau her nähert, scheint aus dem Gefässe begierig zu fressen. Ein kleineres Pferd, ein Füllen (?), zur Linken nahet mit vorgestrecktem Kopfe lüstern nach einem, dem vorigen ähnlichen Gefässe. Neben und über demselben steht ein anderes Pferd. Bemerkenswerth ist, dass sämmtliche fünf Pferde unbezäumt, voll muthigen Lebens, mit emporstrebenden reichen Mähnen versehen sind, dass das Hauptpferd in der Mitte, auf dem die Schutzfrau sitzt, schreitend und mit ganzem Leibe dargestellt ist, die übrigen aber in entgegengesetzter Richtung ganz ruhig stehen und nur den Vorder leib oder gar nur Kopf und Hals zeigen. Grösse des Denkmals: 2' 3" (in Wiener Mass) hoch, und 3 3 breit; die Einfassung, die aber fast gänzlich vermauert ist, beträgt 2 Zoll, aus Sandstein. S. die Abbildung A. Geschichtliches über die Erklärung des Denkmals. Als ich im September 1849 in Bregenz war, betrachtete ich von der Gasse mit einem Fernglase dieses sogenannte Ehrguta-Denk- m a I. Beim ersten Anblicke durchfuhr mich der Gedanke, dass d i e s e s Denkmal gar keinen Bezug auf unsere Stadtretterinn haben könne und es einem höheren Alterthume angehöre. Ich schrieb im vorigen Herbste dem aus Brixen nach Bregenz übersetzten Oberlehrer, Herrn Sebastian Kögl, einem auf derlei Monumente sehr aufmerksamen Mann, und ersuchte ihn um eine