Zur Kunde der Hämus-Halbineel. 467 regimente, in Bihaö und Umgebung bei gebotener Gelegenheit Umschau und Umfrage nach Alterthümern und wurde von den Einheimischen namentlich auf den benachbarten Ort Golubic aufmerksam gemacht. Golubic liegt ungefähr l'/ 2 Stunden süd östlich von Bihac an der Unna und ist meist von Mohamedanern bewohnt; die Häuser liegen am linken Flussufer. Vor etwa 13 Jahren hat sich bei diesem Dorfe die Unna ein neues Bett geschaffen, indem sie die Ackerfläche auf der Ostseite durch brach; beim Durchwühlen dieses Bodens soll der Fluss Bau steine und andere Ueberreste alter Ansiedelung ans Tageslicht gefördert haben. Zahlreichere antike Ueberreste traten in dem alten, jetzt meist trocken liegenden Bette in der unmittelbaren Nähe der Ortschaft zu Tage. Andere Funde machte v. Handel am Südwesthange des am Ende des Dorfes befindlichen Hügels, auf dem sich die Kulä (türkisches Blockhaus) erhebt; endlich auch auf der westlichen Anhöhe über dem katholischen Todten- acker. Der durch zwei hölzerne Kreuze gekennzeichnete Friedhof liegt auf einer massigen, gegen das Dorf steil abfallenden Terrasse ; steigt man hinauf, so gewahrt man grosse und kleine, ganze und gebrochene, zum Theil künstlich behauene Steinplatten und Blöcke aus Sandstein; auf der Anhöhe erblickt mau eine aus Steinplatten gefügte Bank, bei welcher die wenigen Katho liken des Dorfes ihre Andacht zu verrichten pflegen; drei dieser Steinplatten haben Hautreliefs: a) Der erste Stein, 60 Cm. lang, 20 Cm. breit, enthält an der Steinseite eine Figur mit einem Vogel zu deren Füssen. Perseus mit der Graia wird es kaum sein; eher dürfte der Stein aus slawischer Zeit stammen, da ähnliche Figuren sich auf einem Grabstein bei Rusflci in der Hercegowina vorfinden (Moriz Hoernes, Sitzungsberichte, 1880, S. 549). b) Der zweite und dritte Stein haben früher ein Ganzes gebildet, 65 Cm. hoch, 95 Cm. breit. Der Obertheil enthält über einer bogenförmigen Abgrenzung in den beiden Ecken je ein Brustbild, das eine links mit strahlenförmig auslaufendem und kreisförmig ge schlossenem Nimbus um das Haupt, und mit einer Fackel in der emporgehobenen Rechten; das andere mit einer Mondsichel unter dem Haupte, deren Spitzen nach oben gekehrt sind, und mit einer Fackel in der gesenkten Linken — beides offenbar Symbole der Sonne und des Mondes. Das Hauptbild unter Sitzungabor, d. phil.-hist. CI. XC1X. lbl. II. Hft. 31