Siegel. Das Güterrecht der Ehegatten im Stiftslande Salzburg. 75 Das Güterreeht der Ehegatten im Stiftslande Salzburg. Ein Beitrag zur Geschichte des deutschen ehelichen Güterrechtes von Dr. Heinrich Siegel, General-Secretäv der kais. Akadomio der Wissenschaften. Nachdem die Erkenntniss entschiedener sich Bahn ge brochen, dass Eicke’s Buch nicht das Recht aller deutschen Leute wiederspiegle, ist von der Forschung der Gesichtspunkt einer stammlichen Verschiedenheit in der Rechtsbildung zumal für das eheliche Güterrecht mit Glück verfolgt worden. 1 Doch 1 Das Hauptwerk ist Schröder’s Geschickte des ehelichen Güterrechtes in Deutschland, welches Bd. 1 (1863) die Zeit der Volksrechte, Bd. 2 das Mittelalter, und zwar Abth. 1 (1868) das schwäbische und bairische Kocht, Abth. 2 (1871) das fränkische Keclit, Abth. 3 (1874) das sächsische und anhangsweise das friesische Keclit behandelt. Eine übersichtliche Zu sammenstellung der Ergebnisse dieses Werkes gibt sein Verfasser in v. Syhel’s liistor. Zeitschrift, Bd. 31, S. 289—311. Vorläufer in der be- zeichneten Richtung waren Roth, über Gütereinheit und Gütergemeinschaft im Jahrb. f. gern, deutsch. R. III (1859) S. 313—358, ferner für das fränkische Recht: Euler, die Güterrechte der Ehegatten in Frankfurt a. M. mit Rücksicht auf das fränkische Recht überhaupt 1841, das Cölner Recht und die gesammte Hand im Eisass, Zeitschrift f. deutsch. R. VII (1842) S. 80 ff, die Fortbildung und Gestaltung des fränkischen Güter rechtes seit dem Eindringen des römischen Rechtes, ebendas. X (1846) S. 1 ff., und namentlich Sandhaas, fränkisches eheliches Güterrecht 1866; für das sächsische Recht: Häncl, die eheliche Gütergemeinschaft in Ostfalen Zeitschrift f. Rg. I (1861) S. 273—344, v. Martitz, das eheliche Güter recht des Sachsenspiegels und der verwandten Rechtsquellen 1867, und Agricola, die Gewore zu rechter Vormundschaft als Princip des sächsischen ehelichen Giiterreehtes 1869. — Einen andern Weg schlägt dagegen ein Vocke’s gemeines eheliches Güter- und Erbrecht in Deutschland 2 Bde. 1873, ausgehend von dem Gedanken, dass dieselbe Entwicklung, gerichtet auf eine Erbversorgung der Gatten, sich gleichzeitig in allen deutschen Gauen vollzogen habe.