Büdinger. Apollinaris Sidonius als Politiker. 915 Apollinaris Sidonius als Politiker. eine universalhistorisclie Studie von Max Büdinger, wirkl. Mitgliede der kais. Akademie der Wissenschaften. Magnus te manet ordo saeculorum. Stettins silvae IV, 3, 147. Die Zeit dev Perserkriege, in denen sich die Ueber- legenheit der Griechen über die Völker des Orientes zum ersten Male auch in Waffenentscheidungen zu erkennen gab, hat allem Anscheine nach in Asien ausserhalb der griechischen Nationalität weder einen Dichter noch einen Geschichtschreiber hervor gebracht, der sie mit vollem Verständnisse zu würdigen ge wusst hätte. Wie weit dasselbe für die Epoche des pyrrhischen Krieges 1 der Fall war, in welchem die Römer den Anspruch auf Gleichberechtigung mit den Griechen als neue Träger menschheitlicher Entwicklung' erhoben haben, lässt sich eben falls nicht mit wünschenswerther Bestimmtheit sagen; denn es sind von keinem Schriftsteller des besiegten Griechenvolkes dieser Zeit Aufzeichnungen auf uns gelangt, welche seine Ge danken über die neuen Weltherren, die Römer, genügend er kennen Hessen. Immerhin ist nach der unbefangenen militäri schen Schilderung der Feldzüge des Epeirotenkönigs bei Hiero nymus von Kardia 2 anzunehmen, dass es bei erleuchteten Geistern damals so wenig, als etwas über ein Jahrhundert später, da Polybios schrieb, an der richtigen Werthung der nach grossen 1 Von dem Bewusstsein der Cnlturübertragung (Zürich 1864). In dieser akademischen Gelegenheitsschrift habe ich besonders S. 14 flgde die That- saclie, dass der pyrrhische Krieg eine der Epochen der Geschichte der Menschheit bilde, näher ausgeführt. 2 Reuss, Hieronymus von Kardia S. 62 flgde. Schubert, die Quellen Plutarch’s in den Lebensbeschreibungen des Eumenes, Demetrius und Pyrrhus in Fleckeisen’s Jahnschen Jahrbüchern, neunter Supplementband, S. 675 flgde, 768 flgde. 58*