Dombart. Ueber die ältesten Ausgaben der Instructionen Comraodians.
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Ueber die ältesten Ausgaben der Instructionen
Commodians.
Von
Prof. B. Dombart
aus Erlangen.
Uie Gedichte Commodians hatten ein eigenthümliches
Schicksal. Noch immer liegt ein Dunkel über dem Ort ihres
Entstehens und der Person des Dichters.' Aber auch die
Dichtungen selber waren viele Jahrhunderte hindurch ver
schollen. Das Carmen apologeticum wurde erst im Jahre
1852 durch seinen Entdecker Pitra im Spicilegium Soles-
mense dem Druck übergeben; auch die Acrosticha oder
Instructiones, obwohl früher aufgefunden, erschienen erst
zu einer Zeit im Druck, als von den anderen Kirchenvätern
bereits längst stattliche Ausgaben existirten. Das Verdienst
ihrer Entdeckung gebührt Jacob Sirmond. Er theilte schon
in seiner Ausgabe des Ennodius vom Jahre 1611 einige Stellen
aus den Instructionen mit (Ennod. epist. II, 1). Noch aber
sollten mehrere Jahrzehnte vergehen, ehe das Ganze an das
Licht gezogen wurde. Die erste Ausgabe besorgte Nicolaus
Kigaltius im Jahre 1649. Schon im darauffolgenden Jahre
erschien eine neue Ausgabe, ebenfalls von Rigaltius veran
staltet, die sich jedoch wesentlich von der ersten unterschied.
Da aber beide auf dem Titelblatt sich als erste Ausgabe vor
führen (Instructiones . . nunc primum typis mandatae) und
schon in den letzten Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts ausser
ordentlich selten waren (vgl. Cuper zu Lact, mortt. persecutt.
1 Bezüglich der Zeit vgl. meinen Artikel ,Commodianus und Cyprians
Testimonia/ in Hilgenfelds Zeitschr. f. w. Th. 22, 374 ff. Schon Dodwell
hat hierin, wie ich später sah, im Allgemeinen das Richtige erkannt.