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Pfizmaier.
Volkes fälschlich, dass die Obrigkeit Bewaffnete aussende, die
Menschen tödten lasse und diese dem Himmelshunde opfere.
Es hiess, wenn, sie kommen, seien sie in Hundefelle gekleidet
und haben eiserne Klauen. Sie nehmen immer im Finstern
das Herz und die Leber der Menschen und entfernen sich.
Hierauf zitterte man und fürchtete sich gegenseitig, jede Nacht
herrschte Schrecken und Verwirrung. Alles nahm Bogen und
Schwerter, um sich zu vertheidigen. Wer keine Waffen hatte,
ersetzte dieselben durch gespitzten Bambus. Ausserhalb der
Vorwerke wagte man nicht, allein zu gehen.
Kaiser Thai-tsung hasste dieses. Er befahl, da3s man die
ganze Nacht hindurch die Thore der Strassen offen halte. Er
verkündete den höchsten Willen, beruhigte und belehrte. Nach
einem Monate hatte es ein Ende.
Wenn zu den Zeiten der Kaiserin von dem Geschlechte
Wu die Menschen des Volkes Wein tranken und sangen, hörte
man am Ende des Liedes nicht auf. Man nannte dieses
tsi-yen ,das Salz 1 der Seitengeschi echter'.
Im zehnten Monate des sieben und zwanzigsten Jahres
des Zeitraumes Khai-yuen (739 n. Chr.) baute man die glän
zende Halle der östlichen Hauptstadt von Neuem. Man sagte
fälschlich, die Obrigkeit fange kleine Kinder und vergrabe sie
unter der Halle, um niederzuhalten und zu überwinden. Die
Kinder und Knaben der Dörfer und des freien Feldes ver
bargen sich in den Gebirgsthälern. In der Feste der Haupt
stadt war man bestürzt. Einige sagten, dass Bewaffnete
ankommen. Kaiser Hiuen-tsung hasste dieses. Er schickte
Abgesandte und liess beruhigen und belehren. Nach längerer
Zeit hatte es ein Ende.
Im zweiten Monate des dritten Jahres des Zeitraumes
Thien-pao (744 n. Chr.), Tag Sin-kiai (48), fiel ein Stern gleich
dem Monde im Südosten nieder. Nach dem Falle erklang
ein Ton.
In der Mutterstadt sagte man fälschlich, die Obrigkeit
sende Bewaffnete aus, lasse durch diese die Menschen fangen,
nehme ihre Leber und opfere sie dem Himmelshunde. Die
Menschen empfanden ziemlich Furcht und Bangen. In dem
1 Yen ,Salz‘ ist eine andere Benennung für ||jj kfiiö ,Tonweise, Lied“.