736 Tomascliek. in dem eranischen Sprachkreise bestimmen und einen Rück schluss auf die ältesten VerwandtschaftsVerhältnisse der Galca- Stämme machen zu können. Der Verfasser dieser Studien, welcher sich die Aufgabe gestellt hat, eine Capitalfrage der ältesten Völkerkunde, die Stellung der im Osten von Baktra hausenden Stämme, zumal der ,amyrgischen Saken‘, möglichst genau darzulegen, sah sich gedrungen, das von Shaw gebotene Material wissenschaftlich zu verarbeiten; diese sprachliche Unter suchung soll dem darauf folgenden historischen Nachweise, dass jene Saken ein durchaus eranischer Stamm waren, der die alt- eranische Lebensweise und den echten eranischen Typus reiner bewahrt hatte als die von den Semiten in jeder Weise stark beeinflussten Medo-Perser, in Voraus zur kräftigen Unterstützung dienen. I. Uebersichl der Dialekte. Unter dem Namen Galca oder Ghalcah (x^JLc) werden in Central-Asien alle jene Stämme zusammengefasst, welche die Gebirgscantone des oberen Zarafsän, des Surkh-äb (in der Land schaft Qara-tagln), des Pangah (in Darwäz, Rösän, Sighnän und Wakhän; dazu Sari-qol oder Tas-qurghän im östlichen Pamir) und des oberen Koksa (in Zebak, Mungän und Sangän) be wohnen, ausser etwas Ackerbau zumeist Viehzucht treiben, in festen, aus Stein erbauten Ansiedelungen hausen, und sich in Sprache und physischem Habitus sowohl von den Tagik’s, als auch namentlich von allen türkischen Stämmen, z. B. den Burüten im Pamir, stark absondern und unterscheiden. Ob, wie zu Baber’s Zeit, auch südlich von Khokand in den oberen Thälern des Isparah und Sokh Galca’s mit eigener Sprache sich vorfinden, ist noch ungewiss; im Gebiet des oberen Zaraf sän dagegen traf in jüngster Zeit Ujfalvy de Mezö-Kövesd eine zahlreiche Galca-Bevölkerung, und im Thale Yaghnöb hörte er einen Dialekt sprechen, der vom Tagiki sehr stark ab weicht. Den leiblichen Typus dieser Bergbewohner schildert uns der Reisende als edel geformt, etwa dem der Romagnolen vergleich bar, und von dem in ganz Ttirkestan prävalirenden Typus