496 B ü d i n g e r. herrschaft ,regierten einander die Völker gegenseitig 1 , 1 die Meder regierten Alle und speciell ihre Nachbarn, wie diese die nächsten — wir müssen sagen: es war ein Zustand allgemeiner Glück seligkeit. Die ganze Täuschung mit der Aussetzung des Königs kindes gipfelt in dem Doppelsinne eines medischen Namens. 2 Dem entspricht, dass (I, 107) Cyrus’ königlicher Vater nur ein Perser ,aus gutem Hause und von ruhiger Gemüthsart' Namens Kambyses genannt wird, zu seiner besondern Ehre aber sich mit Astyages’, auch hier Mandane genannter Tochter vermählt. Wie Kyaxares bei Xenophon sagt, dass er keinen männlichen Erben habe, so sagt das hier von Astyages der angeblich un- getreue und später in Wirklichkeit von Cyrus so hoch geehrte Harpagos. 3 Nur durch die Vorspiegelung, dass er von Astyages zum Feldherrn ernannt sei, kann Herodot’s Cyrus die Perser zum Aufstande bewegen. 4 Eigentlich werden auch die Meder gar nicht besiegt; denn bei dem ersten Zusammentreffen mit den Persern treten die mit Harpagos Einverstandenen sofort auf die feindliche Seite, die Meisten fliehen ,schändlicher Weise'; 5 ,nur Wenige, die von der Sache nicht unterrichtet waren, kämpften'. Auch die Einnahme der Hauptstadt war kein Heldenstück: Astyages bewaffnete Knaben und Greise, mit denen er den Kampf wagte: ,da wurde er geschlagen und ge fangen und verlor die Meder, die er hinausgeführt hatte'. Trotzdem ,that Cyrus dem Astyages nichts zu Leide, sondern behielt ihn bei sich bis er starb'. 6 Pirruvartis’ Schicksal nach allen den blutigen Schlachten war an Darius’ Hofe freilich ein anderes. 7 Dieses medischen 1 TÖc e'Ove« etX\r[kw'j. I, 134. Rawlinson, Herodotns findet das Capitel doch nicht ganz glaubwürdig. 2 ouvoua “7j yuvaixl fjv . . . Kuvrb xata ttjv 'EXXijviov yXtoaaav, xara 8s ttjv Mtj- o»x7jv Sftooccu. I, 110. Ueber das Wort vgl. Rawlinson, five monarchies (1871) II, 365. 3 arat; fpasvo; yovou I, 109. 4 Herodot I, 125. 5 oi 8s 7cXsi(jroi sOsXoxaxsov ts xai Spsuyov I, 127. 6 Herodot I, 130. ^ Vgl. oben S. 487.