Kleon bei Thukydides. 
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Uebernahme des unumschränkten Commandos 1 hält er aber 
die für seinen Charakter als Politiker so bedeutende Rede, 
von welcher der Geschichtschreiber die folgenden Hauptzüge 
mittheilt. Er erklärt, vor den Lakedämoniern keine Angst zu 
haben; bei seiner Expedition wolle er keinen ,in Attika an 
sässigen Bürger' (ex vq; toaewc oiiSeva); seine Streitmacht wolle 
er bilden: aus den (zu Kriegsdienst) anwesenden Colonisten 
von Lemnos und Imbros, den leichtbewaffneten Hilfstruppen 
von Enos, und sonst woher (äXXoOev) vierhundert Bogenschützen; 
mit diesen Truppen ausser den in Pylos vorhandenen wolle er 
innerhalb zwanzig Tagen die Lakedämonier lebend bringen 
oder tödten. 2 Dann ,setzte er Alles in der Volksversammlung 
durch 1 , 3 man muss doch annehmen: in einer neuen, zu diesem 
Zwecke berufenen. Nun bemerkt Grote (VI, 117): ,in Kleon’s 
Verfahren war hiebei nichts zu tadeln oder zu verlachen 1 ; ob 
aber in der That ,seine politischen Gegner kläglich furchtsam, 
unwissend und unbekümmert um das öffentliche Interesse 1 ge 
nannt werden dürfen, ist sehr fraglich, wie später zu erörtern 
sein wird. 
An dieser Stelle erinnern wir uns nur, dass Kleon, wie er 
bereits 4 in der mytilenäischen Rede dem atheniensischen Volke 
gegenüber den Bundesgenossen die Zurückhaltung des Herrschers 
empfohlen hatte, nun auch den Krieg wesentlich mit nicht athe 
niensischen Kräften führen will. Er weiss wohl allen Ernstes 
nicht, wesshalb die Kriegskundigeren den Kampf mit den noch 
unbesiegten Spartanern auf der waldigen Insel so sehr scheuen 
und kann guten Muthes das von den besser unterrichteten Zeit 
genossen für ,wahnsinnig 1 gehaltene Versprechen abgeben. 
Ob nun wirklich die Eroberung Spliakteria’s so aus 
schliesslich Demosthenes’ und ganz und gar nicht Kleon’s 
militärisches Verdienst ist, wie Demosthenes’ Darstellung bei 
Thukydides und dieser selbst sichtlich annehmen, ist mir nicht 
seinen sonst treffenden Ausführungen über das uudefinirbare Amt zu 
neuer Stütze dienen. 
1 Siehe oben S. 403. 
2 IV, 28, 4. 
3 IV, 29, 1. 
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|aa'/ou; -b aürb t'^ETE III, 37, 1.