Krall. Manetlio nnd Diodor. 237 Man et ho lind Diodor. Eine CJuellenuntersuchung von Dr. Jakob Krall. 1. (Japitel. H e r o (1 o t und Diodor. Grundverschieden sind die Wege, welche die Forschung nach den Quellen Herodot’s in seinen ganz abgeschlossenen AtybuTioi Xe*foi 1 von der nach den Vorlagen Diodors in dem ersten Buche seiner Bibliothek zu wandeln hat. Die Quellen Herodots waren mit einer einzigen Ausnahme durchwegs mündlich; was er berichtet, hat er entweder selbst gesehen oder gehört. Unter den Nachrichten, die auf Hörensagen zurückgehen, müssen wir scheiden zwischen solchen, die er direct von den ägyptischen Priestern erhalten hat und solchen, die auf griechische Lands leute oder auf lügenhafte Fremdenführer zurückgehen, da in der Kegel nur die ersteren ernstliche Berücksichtigung verdienen. Von schriftlichen Quellen findet sich dagegen, abgesehen von der Benützung des Plecataios, 2 keine Spur vor. Und wie hätte es anders sein können. Waren ja Hecataios und Herodot die Ersten, die den Griechen das Wunderland am Nil, auf welches sie dunkle Erinnerungen in ihren poetischen Ueberlieferungen hinwiesen, 3 wissenschaftlich näher brachten. Was Hecataios und Herodot begonnen hatten, die wissenschaftliche Einfügung des Ilellenenvolkes in die Ueberlieferungen der alten Cultur- 1 Bauer, Entstellung des lierodotischen Geschichtswerkes, p. 27 f. 2 II, 143. cf. übrigens Porphyrius bei Eus. Praep. evang. X, 3, p. 166. B. (Müller, Pr. H. Gr., p. 21). 3 S. unten p. 268.