lbn Chaldun und seine Culturgeschichte der islamischen Reiche. 583 Abu Bakr Sa'yd, der jedoch nur unter Bevormundung des Grosswezyrs die Herrschaft führte. Unterdessen erfolgte seitens des Königs von Granada eine Einmischung in die innern Angelegenheiten des Meryniden- Staates, indem er gegen den unmündigen Sultan sich erklärte und einen Kronprätendenten aufstellte; es entbrannte der Krieg zwischen Granada und den Meryniden. Der Kampf endete damit, dass Abu Bakr Sa'yd der Herrschaft entsetzt ward und an seiner Stelle ein anderer Prinz desselben Hauses den Thron bestieg. Unter diesen Verhältnissen erbat sich Ihn Chaldun die Erlaubniss zur Rückkehr nach Spanien (1374), erlitt aber das Missgeschick, auf Befehl seines früheren Gönners, des Königs von Granada, ausgewiesen zu werden. In Afrika angekommen, befand er sich in einer misslichen Lage. Die Staaten der Meryniden wollte er nicht betreten und im Gebiete des Sultans von Telmesan, den er früher ziemlich schnöde verlassen hatte, fühlte er sich nicht ganz sicher. Zwar fügte er sich dem Rufe des Sultans und begab sich nach Telmesan, suchte aber dort in einem Derwischkloster Sicherheit und benützte die erste Gelegenheit, sich dem Machtbereiche des Sultans zu entziehen. Er Hess sich mit seiner Familie in Kal'ät lbn Saläma nieder, einem abgelegenen Städtchen der heutigen Provinz Oran. Hier blieb er vier Jahre in dem alten Schlosse, dessen Ruinen noch jetzt sichtbar sind, und hier vollendete er seine Culturgeschichte. Um Quellenstudien für seine allgemeine Geschichte zu machen, begab er sich gegen Ende 1378 nach Tunis, wo damals unter der Herrschaft der Hafsiden ein reges wissenschaftliches Leben herrschte und in den Moscheen und Lehranstalten reiche Büchersammlungen angehäuft waren. Der Sultan Abul- 'Abbäs selbst nahm lebhaften Antheil an dem Zustandekommen seines Geschichtswerkes. Er vollendete hier auch den Theil desselben, welcher die Berberen und die Zenäta-Stämme, dann die beiden Dynastien der Omajjaden und Abbasiden, die vor islamische Geschichte behandelt und überreichte ein Exemplar der Bibliothek des Sultans. Nach vierjährigem Aufenthalte musste er aber wieder scheiden: um einer bei dem Sultan gegen ihn eingeleiteten Intrigue auszuweichen, erbat er sich die Erlaubniss zur Pilgerfahrt nach Mekka und segelte, seine