Potsclienig. Beiträge zur Textkritik der Scriptores historiae Augustae. 355 Beiträge zur Textkritik der Scriptores historiae Augustae. Von Dr. Michael Petsehenig, Professor am k. k. zweiton Staatsgymnasium in Graz. Jordan-Eyssenhardt und Peter das handschrift liche Material zu den Scriptores historiae Augustae gesammelt und in ihren Ausgaben niedergelegt, sowie durch zahlreiche Emendationen den Text berichtigt haben, wurde diesen sprach lich wie geschichtlich gleich wichtigen Schriftdenkmälern des Alterthums ein reges Interesse zugewendet, von welchem die stattliche Reihe der bisher vorliegenden Einzelschritten auf dem Gebiete der Geschichts- und Quellenforschung, der höheren und niederen Kritik, der Lexikographie und Grammatik Zeug- niss ablegt. So sind nur für die Wortkritik allein, mit welcher sich auch die folgenden Blätter beschäftigen sollen, die Arbeiten von Oberdick (Zeitsch. f. d. öst. Gymn. 1865, 1868, 1873), Vielhaber (ebend. 1867), Bährens (Jahrb. f. dass. Philol. 1871), Kellerbauer (ebend. 1878), Madvig (Advers. critic. II, p. 630— 651), ferner die Programmarbeiten von Gemoll (Wohlau 1876) und Goliscb (Schweidnitz 1870 und 1877) zu erwähnen, nicht zu gedenken der kleineren in Zeitschriften zerstreuten Beiträge. So erheblich nun auch die Förderung sein mag, welche der Text durch diese vielseitige kritische Behandlung erfahren hat, so gilt doch noch heute der Satz, welchen Kellerbauer an die Spitze seines oben erwähnten Aufsatzes gestellt hat: ,Wer sich auch nur oberflächlich mit den sogenannten scriptores historiae Augustae beschäftigt hat, wird zugeben müssen, dass auch nach Eyssenhardt, Jordan, Mommsen, Peter, Bährens für die Kritik noch manches zu thun übrig bleibt.' Der Grund hievon liegt vor Allem in der Beschaffenheit des handschriftlichen