Maassen. Eine römische Synode aus der Zeit von 871 bis 878. 773 Eine römische Synode aus der Zeit von 871 bis 878. Von Friedrich Maassen, wirk!. Mitgliede der kais. Akademie der Wissenschaften. Uer Cod. B II 13 der Stadtbibliothek von Brescia, eine Handschrift des zehnten Jahrhunderts, enthält nach der Samm lung' des Pseudoisidorus in ihrer kürzesten (von Hinschius als CI. A 2 bezeichneten) Form und vor der von mir so genannten Sammlung der Handschrift von Novara 1 achtzehn Capitel, 2 deren erstes die Ueberschrift führt: De primatu sanctae Romanae et apostolicae ecclesiae. Diese Capitel gehören einer Synode an. Dies ergiebt sich, von andern Beweisgründen abgesehen, z. B. aus cap. XVI direct, wo es. heisst: Quisquis ergo archiepiscoporum post hanc synodalem diffinitionem nostrdm tale quid facere temptaverit, rel. Diese Synode ist unter dem Vorsitz des Papstes gehalten; daher wird z. B. in cap. X Leo I. als praedecessor noster bezeichnet und in cap. XVIII definirt nicht das Concil, sondern der Papst mit dem Concil: una cum sancto concilio diffinimus. Der Ort des Concils ist Rom. Daher heisst es cap. XVII: in hac sancta Romana, cui Deo auctore deservimus, ecclesia, und in cap. XVIII ist von hujus Romae civitatis sub- urbanis die Rede. Dass auf der Synode ’die Bischöfe eines grossen Theils von Italien anwesend waren, sehen wir aus dem cap. VIII, welches einen die sämmtlicken Kirchen per Samniam, Campaniam, Picenum, Umbriam, Valeriam, Tusciam, 1 Meine Gesell, der Quellen u. s. w. I. 717. 2 In der Handschrift kommt die Nummer XVI zweimal vor; es ist daher das letzte Capitel als das XVII. bezeichnet.