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Horawitz.
den König von Frankreich dahin wegen seiner Kränklichkeit
ablehnt. 1 Erasmus empfahl dem Bischöfe Jünglinge 2 und
widmete ihm den Irenaus (1526). 3 Später (1529) sucht er
durch Verwendung des Bischofs eine Berufung durch König-
Ferdinand, um aus Basel wegzukommen. Wieder äussert ei
sern Misstrauen, wenn er meint: Ich kann hoffen, dass mein
Abgang frei sein werde, aber unter jenem Vorwände werde
ich sicherer fortziehen. 4
Bernhard von Trient sprach sich gegen Erasmus stets
wohlwollend und freundlich aus, er will ihn gegen Eck und
andere Zeloten beschirmen, 5 seine Briefe sind dem Erasmus
ein ,wahrer Trost'. 0 Nur dem Ansinnen des Bischofs, sich von
Ferdinand etwas zu erbitten, will Erasmus später (1532) nicht
mehr entsprechen; was sollte er auch erbitten? ,Exceptis
studiis, quibus immori libet, ad omnem uitae functionem sum
inutilis. Dignitas nihil aliud iam esset mihi quam sarcina equo
collabenti; opes congerere iam decurso uitae spatio nihilominus
absurdum sit, quam si quis confecto itinere augeat uiaticum/
Er wünsche sich nur ein ruhiges Alter, wenn auch nicht ein
fröhliches und blühendes, wie es so Viele haben. Das Alter
zu vertreiben, die Gesundheit herzustellen, vermögen weder
Papst noch Kaiser, so zugethan sie mir auch sein mögen. Sie
können ja nicht einmal den missgünstig Bellenden den Mund
stopfen. 7 Ganz trefflich bemerkt Bernhard: Erasmus möge sich
damit trösten, quod super petra ac marmore durissimo funda-
menta ieceritis: ut ipsorum conatus ob lianc soliditatem uestram
omnino irriti futuri sint. 8 Bischof Bernhard gab aber nicht
bloss schöne Worte, sondern war auch stets bereit zu that-
kräftiger Unterstützung des Gelehrten; 1533 sendete er ihm
150 fl. von Ferdinand und 50 fl. aus Eigenem. Erasmus
1 Opera III. 744.
2 Opera III. 927, 1164. (Christoph von Carlowitz) Spicileg. V. 8.
3 Opera 947. Widmung’ vom 27. August 1526.
4 Opera 1158.
5 Spicileg. V. 8.
6 Opera 1438.
7 Opera III. 1438.
8 Spicileg. V. 10.