224 Scherer. Ob si wol hat zehn rock im haus Vom besten gewandt das machts nicht aus, Erst wil sie haben von Damasck ein rock Dazu ein gebrehm von gülden stück, Noch ist es nichts, dann wil sie han Noch zweymal mehr von jrem man, Von Adlas gut, vnd auch Karteg Bringt sie noch viel mehr rock zu weg Aber sie will noch mehr: Schleier, Stirntuch, eine goldene Haube, eine Pfaffenschaube, ,ein newe kürschh Damit nicht genug; sie braucht reichlich Dienerschaft, wie bei Plautus: zwei Mägde, Knechte ,die sie zuweiln fürn auffrn schlitten'. Megadorus fasst seine Ansichten dahin zusammen: Wo aber das geld der freyher ist Da ist nichts guts zu aller frist, Vnd wo auch Doctor SIEMAN regiert Kein gut Regiment da nimmer wird. Auch sonst hat Greff seine Vorlage nationalisirt und localisirt. Bei Plautus will Megadorus guten alten Wein schicken, Euclio aber trinkt nur Wasser (III. 6). Bei Greff bietet Megadorus ,ein gute lagel Maluasier' an und Euclio zieht ,Hellisch bier‘ vor. Lyconides verlangt die von ihm ver führte Tochter Euclios zum Weibe ,Nach dems all Keiserliche recht beschreibn'. Die Fides, die für Euclio Schatzhüterin sein soll, wird durch S. Niclaus ersetzt, der sich aber ebenso wenig bewährt: Ich meint S. Niclaus wer ein fromer man Furwar es ist kein wort nicht dran, Vnd hett er noch so ein grawen bardt So ist er doch ein schalck von art Die Betheuerung des Lyconides ,ita me eiiciat Diespiter' cet. ist ersetzt durch ,So schlag mich todt S. Mertens pferd 1 . Die Heiligen werden natürlich nicht ohne protestantische Ten denz so verwendet. — Ueber die Zusätze zu Ham’s Andria siehe oben S. 199. 1536 erschien zu Wittenberg die Judith, Widmung an die Fürsten von Anhalt, aus Wittenberg 28. September jenes