Reini sch. Die Sprache der Irob-Saho in Abessinien. 89 Die Sprache der Irob-Saho in Abessinien. Von Leo Reinisch. Die Irob (h.G’tt 0 an der südwestlichen Abdachung von Hamasien sesshaft, zerfallen in zwei grosse Familien oder Unterstämme, in die endä Boknayto : ! ) unc l endä Agladä (X7-S: h'lhfi s), jede zu etwa 1500 Personen anzuschlagen. 1 Sie sind Nomaden in dem Sinne, dass sie nicht in Dörfern zusammenwohnen, sondern sich einzeln (d. i. die Familie im engern Sinne) Wohnhäuser in den Gebirgen errichten, aber nicht volle Nomaden, weil die so gewählte Wohnstätte oft durch mehrere Jahrzehnte beibehalten wird, während die übrigen Saho-Stämme als eigentliche Nomaden keine Häuser, sondern nur tragbare Hütten aus Palmen-Matten besitzen, welche sie auf ihren steten Wanderungen, nach Weide für ihre Heerden suchend, mit sich führen 2 . Die Irob halten sich mit den übrigen Saho-Stämmen in nichts verwandt, ausser durch ihre Sprache und die gleiche Behauptung stellen auch die übrigen Saho auf, indem sie sagen, die Irob seien Einwanderer und hätten erst in ihrem gegenwärtigen Lande die Saho-Sprache angenommen. Dem gemäss werden auch die Irob in der Stammliste der Saho, welche jedem jungen Knaben bei den Saho geläufig ist, niemals namhaft gemacht, sondern es werden stets nur nachstehende Namen der Saho-Stämme aufgeführt: 1. Asäurtä (MlD-Cp t), in drei Familien oder Unterstämme zerfallend, a) endä Leies (h'if]• AAVI O i b) en ^ ä Asäkara ( '■ bflilE : ) i c ) endä 1 gehört, dem TigiA-Dialecte von Hamasien an und bedeutet Dorf, Complex von Wohnhäusern. 2 Ueber die Sitten, Gebräuche und Traditionen der Saho vgl. meinen Auf satz: ,Das Volk der Saho‘ in: Oesterreichische Monatsschrift für den Orient, 1877, Nr. 5. Sitzungsber. d. phil.-hist. CI. XC. Bd. I. Hft. 7