Auszüge aus dem Werke: Der Feldmarschall Starhemberg. 37S bündeten zu Madrid, den Hass der Castilianer und deren Bestreben, den fremden Truppen wo nur möglich Schaden zuzufügen, die Wei gerung endlich des an der spanisch-portugiesischen Grenze stehen den, aus Engländern und Portugiesen zusammengesetzten Heeres, nach Madrid zu ziehen und sich mit Starhemberg zu gemeinsamer Bekämpfung des Feindes zu vereinigen, der inzwischen keine Zeit verloren und keine Anstrengungen gespart hatte, um die grossen Ver luste zu ersetzen, welche das Schwert des Feldmarschalls ihm zuge fügt hatte. Der Mangel an Lebensmitteln und die Unterbrechung aller Verbindung mit Catalonien zwang endlich den Feldmarschall, Madrid und dann auch Toledo zu räumen. König Karl eilte auf die Nachricht, dass der Herzog von Noailles zu Perpignan einen bedeu tenden Artillerietrain gesammelt und die Absicht habe, in Catalonien einzudringen, von zweihundert Reitern begleitet nach Barcelona zurück. Starhemberg beschloss, bis an die Grenze von Aragonien zurückzugeben und dort eine Aufstellung zu beziehen. General Stan- liope hatte dem Feldmarschall die Bewilligung abgedrungen, in be trächtlicher Entfernung von dem Hauptheere den Rückzug bewerk stelligen zu dürfen. Er wurde von der rasch nachfolgenden spanischen Armee, welche nun der Herzog von Vendome befehligte, in dem Städtchen Brihuega umrungen. Nach tapferem, leider aber zu kur zem Widerstande ergab sich Stanhope mit all seinen Truppen als kriegsgefangen. Starhemberg war auf die erste Nachricht von Stanhope’s Ge fahr zu dessen Rettung herbeigeeilt, konnte jedoch seine Gefangen- nehmung nicht mehr verhindern. Der Feldmarschall sah sich hingegen selbst von dem fast zweimal so starken Feinde in der Ebene von Villaviciosa zur Schlacht gezwungen. Er wusste aber in diesem hartnäckigen und blutigen Kampfe durch Entwickelung aller glänzen den Eigenschaften, die den grossen Feldherrn ausmachen, nicht nur dem übermächtigen Gegner die Spitze zu bieten, sondern denselben sogar zurückzutreiben und die Wahlstatt zu behaupten. Alle, auch die der feindlichen Partei angehörigen Stimmen, können das vortreff liche Benehmen des Feldmarschalls in der bedrängten Lage, in der er sich befand, nicht genug erheben. Wenn gleich dem Grafen Starhemberg die Ehre des Sieges bei Villaviciosa nicht streitig gemacht werden kann, so waren doch die Folgen dieser Schlacht denen einer Niederlage vergleichbar. War