Bericht über die Leistungen der historischen Commission. 371 in der Natur der Sache, mehr noch aber in der schon oben erwähnten Ungunst der Zeitverhältnisse der letzten Jahre. Freuen wir uns lieber, dass überhaupt geleistet wurde, was vor liegt. Wir haben uns desselben nicht nur nicht zu schämen, sondern im Gegentheile, wir können nur wünschen, dass der bisher an den Tag gelegte Eifer unserer Mitarbeiter nicht erkalte. Schmollt auch hie und da Einer oder der Andere, der dies oder das anders haben will, so soll uns das wenig kümmern, denn unsere Mitarbeiter, wie wir, haben das Bewusstsein, in der ungünstigsten Zeit das Mögliche geleistet zu haben und kein Gerechter darf mehr von uns verlangen. Soll durchaus für die Zukunft ein Wunsch ausgesprochen werden, so wäre es der, dass in den einzelnen Kronländern, nament lich in den Königreichen Böhmen, Lombardie und Venedig, Ungern und Galizien u. s. w. die einzig richtige Ansicht immer mehr Boden gewinne, d.ass unsere Akademie der Vereinigungspunkt aller wissen schaftlichen Bestrebungen des weiten Kaiserreiches sein solle, dass durch diese Vereinigung die Wissenschaft an sich nur gewinnen könne und dass der Akademie nichts ferner liege, als der kleinliche Gedanke, einzelne Kronländer auf Kosten der übrigen bei ihren Un ternehmungen zu bevorzugen. Denn dass in den bisherigen Lei stungen der historischen Commission, welche die oben versuchte Zusammenstellung zur Übersicht gebracht hat, die alt-österrei chischen Kronländer überwiegend vertreten sind, fällt nicht der Commission zur Last, sondern jenen Kronländern selbst, welche bisher trotz aller Aufforderungen sich an unseren Bestrebungen fast gar nicht betheiligten. Doch wir hoffen, dass die Zeit auch hierin das Versäumte nachholen und dass dann ein folgender Bericht ein noch reicheres Gemälde von Leistungen aus allen Theilen des Kaiserreiches vor den Blicken der gelehrten Welt entfalten werde.