276 P. Ciemens SibiIja«. wir es im Interesse der Wissenschaft für unsere Pflicht, durch Ver öffentlichung derselben eine Lücke in der Numismatik auszufüllen und unsern Beitrag zu leisten. Diese von uns zu veröffentlichenden Münzen bestehen in 17 Stücken, deren 15 dem Cabinete der P. P. Mechitharisten in Wien, 1 dem k. preussischen Museum in Berlin und 1 dem National-Münz- cabinete zu Paris angehören. Alle diese Münzen waren bisher gänz lich unbekannt, daher deren Beschreibung auf die Geschichte der rubenischen Dynastie ein neues Licht werfen und zur bessern, richtigeren Einreihung der Münzen dieser Art wesentlich bei tragen kann. Unter diesen Münzen ist die zweisprachige Münze des Ala- eddin, Sultans von Iconien, und des Königs Hethum’s I., und die Silbermünze Guidon’s ein Unicum. Ebenso waren die Silber- und Kupfermünzen des kurz regierenden Sembat’s bisher noch gar nie veröffentlicht, und jede der andern hat ihre wesentliche Bedeutung. Unter den Dynastien, welche beim Verfalle der byzantinischen Macht in verschiedenen Theilen des Keiehes zur Selbstständigkeit gelangten, befand sich auch die der armenischen Bubenier in Kilikien. Rüben I., (1080) der Stammvater dieser Herrscherfamilie aus dem Geschlechte der ßagratiden, fand einen Zufluchtsort in der Bergkette des Taurus, wo er die daselbst befindlichen Armenier um sich sammelte, bei welchen er in hohem Ansehen stand und dadurch bald zu bedeutender Macht gelangte. Seine Nachfolger erweiterten durch ihre Tapferkeit die Grenzen ihrer Herrschaft, so dass Leon II-, der früher ein einfacher Fürst war, wegen seiner vielfachen den Kreuzfahrern geleisteten Dienste von Kaiser Friedrich I. Barbarossa das Versprechen einer Königskrone erhielt, welches Versprechen der Nachfolger und Sohn Barbarossa’s, Heinrich VI. und Papst Coele- stin III. im Jahre 1198, vermittelst einer Gesandtschaft in der Person des Conrads, Cardinal-Erzbischofes von Mainz in Ausführung brachte. In Folge dessen wurde Leon II. in Tarsus zum Könige geweiht. Die Dynastie wurde durch ihre vielfachen Beziehungen zu den Kreuzfahrern, Griechen, Genuesen, Sicilianern, den Königen von Cypern, den arabischen und tatarischen Herrschern, mit denen sie mannigfache Verträge schloss, bekannt.