Prof. A. v. Kremer. Topographie von Damaskus u. Mittel-Syrien. 41 nächtliche Reise, betitelt ist; ein Wunder, welches Mohammed durch den Koran beglaubigte, so dass Herr Ernst Renan im Decemberhefte der Revue de deux tuendes sehr Unrecht hat zu behaupten, Mohammed habe seine Sendung durch keine Wunder beglaubigen wollen. Hr. Prof. A. v. Kremer legt sein handschriftliches Werk: „Topographie von Damaskus und Mittel-Syrien” vor, und hält darüber nachstehenden Vortrag: Hochzuverehrende Versammlung! Als mich die kais. Akademie dor Wissenschaften im Anfänge des Jahres 1849 mit einer Unterstützung zu einer wissenschaftlichen Reise in den Orient beehrte, setzte sie mir ausser der Erforschung der Bibliotheken von Damaskus und Haleh noch den Zweck vor, während meines wenigstens sechsmonatliehen Aufenthaltes in Da maskus Daten zu einer Topographie dieser Stadt zu sammeln. Dadurch, dass mir eine weitere Unterstützung für ein zweites Jahr bewilligt wurde, war ich nicht nur im Stande, statt der sechs, zwölf Monate in Damaskus zu verweilen, sondern es erübrigte mir Zeit genug, um nach den wichtigsten Städten und Gegenden Syriens Ausflüge unternehmen zu können, auf welchen ich das Materiale zu vorliegendem Werke sammelte. Die kais. Akademie hat mir als Muster einer Topographie von Damaskus das von dem englischen Arzte Rüssel zu Ende des vorigen Jahrhunderts über Aleppo verfasste Werk vorgesetzt; da dasselbe aber grösstentheils naturhistorischen Inhalts ist und auch der dem Lehen und den Sitten der Bewohner von Haleb gewidmete Abschnitt eher die Sitten einer Classo und zwar die der türkischen Bewohner von Haleb schildert, wie schon Lhne bemerkt, so war es mir nicht möglich, mich streng an die Form desselben zu halten. Unter die Fortschritte der Wissenschaft in unserem Jahrhun derte muss auch gerechnet werden, dass man in reisebeschreihenden Werken nicht mehr wie ehemals bloss die Merkwürdigkeiten der Länder und Städte, die eigenthümlichen Sitten ihrer Bewohner be schreibt, sondern vielmehr die Denkungsweise der Bewohner, ihren gesellschaftlichen und politischen Zustand, ihre Literatur, ihre Re-