392 Härtel. Rüstung für diesen ist es, worauf Demosthenes’ Sorge sich bezieht; sondern er befürchtet, dass die verfügbaren Mittel des erschöpften Staates nicht hinreichen werden, um die festen Plätze an den Thermopylen zu halten, zu deren Besetzung auf ein Angebot von phobischer Seite kurz vorher die erwähnte Ausrüstung von 50 Schiffen beschlossen worden war, und die Interessen Athens dort zu vertheidigen, wenn nicht auch durch den Frieden Athen nach jener Seite hin gedeckt und Philipp nicht von einer Einmischung in jene Verhältnisse abgehalten werde. Wie später Aeschines samrat seinen Ge sinnungsgenossen das vitale Interesse, welches Athen an einer seinen Einfluss und seine Macht mehrenden Entscheidung des phokisch-thebanischen Krieges hatte, verkannte und Philipp ohne Bedenken den Weg nach Mittelgriechenland eröffnete und bahnte, in diesem Sinne mag er schon das erste Mal zu Philipp gesprochen und Demosthenes’ Verdacht und Unwillen erregt haben. Die Worte sind dabei mit gewohnter Schlauheit, von der wir eine Reihe gleichartiger Proben noch kennen zu lernen Gelegenheit haben werden, wörtlich citirt, um glaub hafter zu erscheinen, dabei aber so vorsichtig gewählt und in eine solche Umgebung gesetzt, dass jeder Hörer zunächst an den Wiederausbruch des Krieges mit Philipp denkt und Aeschines sich zugleich von dem Verdacht eines Fürsprechers des Friedens um jeden Preis reinwäscht, während Demosthenes nur von kriegerischen Verwickelungen, in welche Athen ver flochten zu werden Gefahr laufe, gesprochen haben wird. Aeschines und seine Gesinnungsgenossen machten also mit Rücksicht auf die Angelegenheiten Mittelgriechenlands Philipp Concessionen gegen jenes Zugeständniss, die thrakischen Besitzungen Athens während der Friedensverhandlungen zu respectiren, welches, wie gering auch davon zu denken Demosthenes sich den An schein gibt, in Erwägung der Dinge, die sich in Thrakien vorbereiteten, wohin Philipp mit einem Heere zu ziehen im Begriffe stand, nicht als bedeutungslos anzusehen ist und in Athen sicherlich gewürdigt worden sein mag, zumal die Interessen, die dort im Spiele waren, jedem Athener weit -porj/.aaOe. Vgl. § 84. § 94. § 100. § 128. § 145. § 219. § 230. § 257. § 275. § 279. § 287. § 293. § 302.