Deraosthenisclie Studien. II. 385 Politik ganz erfüllt war, welche Athens und Hellas’ Zukunft sicher stellen wollte, zeigt unzweideutig der Umstand, dass von dem Augenblick ab, als diese Absicht durch Philipps mit diplomatischer Ueberlegenheit in Scene gesetzte Inter vention in Mittelgriechenland vereitelt worden war, er aus einem eifrigen Fürsprecher zu dem erbittertsten Gegner des Friedens wurde; denn die damit gegebene Lage war für Athen, wie er meinte, weit schlimmer als eine Fortsetzung des Krieges; lag ja eine Wiederholung der Expedition nach Pylae vom Sommer 352 auch damals nicht ausser dem Bereiche seiner Leistungsfähigkeit. Diesen Wendepunkt bildet die zweite Gesandtschaftsreise nach Makedonien, nachdem sein Vertrauen auf einen glücklichen Ausgang bereits durch die Verhandlung mit den makedonischen Friedensboten in Athen erschüttert worden war. Bis dahin unterstützte er thatkräftig, was den Frieden beschleunigen konnte, so ungern er sich auch daran in seinen Reden gegen Aeschines und für Ktesiphon erinnern will, indem er sich an zahlreichen Stellen nachdrücklich bemüht, Aeschines’ Verteidigung auf die letzte entscheidende Ver handlung in Athen und die zweite Gesandtschaftsreise desselben zu beschränken und nicht müde wird zu erklären, dass er, was die politische Action bis dahin betrifft, Aeschines ausser aller Schuld stellt. 1 Diese Action eben hatte er und Philokrates ausschliesslich in die Hand genommen. Es ist ein merkwürdiges Schauspiel, welches sich bei diesen ersten Verhandlungen uns zeigt. Die blosse Sehnsucht nach Frieden, so tief und allgemein sie auch gewesen sein mag, erklärt es nicht. Es ist ein wahrer Friedens-Enthusiasmus, der plötzlich Aller Herzen erfüllt. Demosthenes lässt den alten Groll fahren ; Eubulos und Aeschines vergessen, dass sie eben die griechischen Staaten beschickt, um sie gegen Philipp aufzu wiegeln. Die sich bisher feindlich gegenüberstanden, verbinden 5 Dem. RvdGes. § 92 ßouXExou xip xouxou xaxrjyopstv TEEpt xtov ev xw teo>.s[jxo rpay.Qevxwv; ouSl a; .... (§ 93) p.Exa xauxa eipvjvr|V xive; rjfjä; IjeeiOov ranvjaaaOou. Ex:EtCTÖr]p£v • -pExßsu EZE’[i']jaaE'J • fjyayov oüxoi osupo xoup -Q'.yxou.Evouc xrjv Eip7)vj)v. rctXiv Evxauöa jtEpi xouxou [j.EppExaL xlc Aiavivirjv; orjof X15 cloyyv)- aaaöai xouxov ELCpvyv 7) aoiXEiv oxt osup 1 ry/xys xoup 7:017) ; ouSt eTc. ojjxouv ouo’ UTEEp auxou xou 7:ou)oaa0ai xvjv teo'Xiv E?prjv7)v ouSsv aüxw XextsOv • ou yap ouxo? a’ixio; xxX. Vgl. § 97, § 211, § 332, § 333—336.