Ueber die possessiven Adjectiva auf ovt> (uv), ova, ovo im Slavischen. 233 aus lautlichen Gründen (um ovov zu vennoidcn) das ^ nicht in ov gesteigert. 3. Schleicher wendet ein, es wäre beim Entstehen des ov aus dem Stammauslaut unbegreiflich, dass einige Casus häufiger, andere nie ov, ev zeigen sollten, dass es im Dual fehlen und im Plural beliebt sein sollte. — Dagegen kann man folgender- massen erwidern. Wenn bei einem Substantiv Doppelformen in den Casus entstehen, ohne dass sie der Bedeutung nach ursprünglich geschieden werden, so geschieht es in der Regel, dass einzelne Casus dieser Doppelformen nach und nach weniger gebraucht werden. Dass es keinen Unterschied in der Benützung der Doppelformen im Altslavischen gab, ist erwiesen, nur des grösseren Gewichtes wegen wurden die Formen mit ov bei einzelnen Substantiven gebraucht. Uebrigens ist es überspannt, wenn man bei Doppelformen im Slavischen ihr Vorhandensein in allen Casus verlangt, da man doch in den verwandten Sprachen bei Doppelformen sieht, dass sie sich in der Regel nur in einigen Casus festsetzen. Jedoch lassen sich im Slavischen die Formen mit ov sowohl im Sin gular als im Plural nachweisen; freilich darf man nicht ver langen, dass jede slavische Sprache in allen Casus die Formen mit ov zum Vorschein kommen lasse. So hat das Altslavische die Formen mit ov im ganzen Plural, im Singular jedoch nur im Dativ entwickelt, dagegen weist das Krainische die Formen mit ov auch in den anderen Casus des Singulars nach. So hat tat (jDicb'j im Gen. tata und tatova, im Loc. tatövi, im Instr. tatdm und tatovdm; ebenso mdz im Gen. moza und mozeva u. s. w. Dass die Formen mit ov im Dual bei den «-Stämmen nicht Vorkommen, ist eben nur ein Zufall, weil ja die Dualformen seltener gebraucht werden, und in den jetzigen lebenden slavischen Sprachen nur Spuren des Duals sich erhalten haben; denn selbst bei den «-Stämmen kann man schon im Alt slavischen die Formen mit ov nur durch ein Beispiel belegen: synovü. 4. Schleicher führt ferner an, dass eben diese Formen in der jüngeren Sprache überhandnehmen, dass jedoch Stamm erweiterungen eher sich abschleifen als hervorgerufen werden, wobei auf dovo hingewiesen und bemerkt wird, dass ja die Sprachen in ihrem geschichtlichen Verlaufe immer mehr den