Fünf unedirte Ehrenreden Peter Suchenwirts. Von G. E. Friess, Professor am lr. 1t. Ober-Gymnasium zu Seitenstetten. Unter den Notizen über die Herren von Ebersdorf und Pilichdorf, welche mir Herr Professor von Zahn in Graz aus von Meiller’s Nachlasse gütigst zur Verfügung stellte, war auch die Abschrift eines Gedichtes enthalten, in welchem ein unge nannter Dichter des vierzehnten Jahrhunderts die Thaten und Abenteuer des österreichischen Ritters Albrecht von Rauhen- stein-Pilichdorf besang. Obwohl der Poet sich in den Mantel der Anonymität hüllte, glaubte ich in ihm doch den bekannten Suchenwirt erblicken zu dürfen. Meine Vermutung wurde zur vollen Gewissheit, als mir über meine Bitte der hochwürdige Herr Florian Schininger, Vorstand des Cistercienser-Klosters Schlierbach in Ober-Oesterreich, aus der schönen Bibliothek seines Stiftes das Manuscript, welchem der selige Herr von Meiller das Gedicht entnommen hatte, in liebenswürdigster Weise zur Disposition stellte. Erwähntes Manuscript ist eine Papier-Handschrift aus den ersten Decennien des siebenzehnten Jahrhunderts und gehörte einst dem bekannten Freiherrn Job Hartmann Enenkl zu Albrechtsberg, welcher 1627 zu Wien gestorben ist. Nebst mehreren anderen auf die Geschichte Oesterreichs bezugnehmenden Schriftstücken, die aber alle nach Manuscripten der kaiserlichen Hof-Bibliothek gemacht sind, enthält die Schlierbacher Handschrift auch die Abschrift von Janns Enenkl’s Fürstenbuch von Oesterreich und Steier, nach welcher Hieronymus Megiser 1618 die erste Ausgabe desselben veranstaltete. Von pag. 434 ab folgen einundzwanzig Lob- 7* l