Müller. Armeniaca. V. 9 Armeniaca. V. Von Dr. Friedrich Müller, Professor an der Wiener Universität. 1. Ueber das y im Conjunctiv und schwachen Aorist. Das // des Conjunctivs (/','//■ J] r , -r/vi , " r ) wurde von mir durch Gleichsetzung von jgtJ' mit dem altbaktr. qyhn u. s w. = altind. syäm (= asyCtm, vgl. griecli. elvjv = saivjv) aus s ent standen erklärt. Diese Erklärung halte ich nun für unrichtig, da einerseits arm. y = altindogerm. s noch nicht sichergestellt ist und anderseits eine viel passendere Erklärung aller Verbal formen, in denen dieses ,7 erscheint, sich mir darbietet. Ich gehe dabei von jenen Wortformen aus, in denen y = altindogerm. sk, altind. ch uns entgegentritt. Es sind dies: y". (tshu) ,Dach, Decke“, welches auf sku bezogen werden muss, (tsliap) ,Stock“ = altind. ksupa-, welches nicht dem neupers. (cob) entlehnt sein kann, da es sonst lauten müsste, ,7/./»'/ (tshelul) ,der Länge nach abschneiden“, vgl. altind. chur — skar (gi'iech. zeipu = c-/.spjw), ,7/..<>/■/ (t.shetel), l (tshtel) ,schneiden, abschneiden' = altind. cliid, altbaktr. skend. Nach diesem setze ich armen. ta L,r gleich einem älteren *askämi, welches keineswegs blos erschlossen ist, sondern im Indischen und Griechischen sich wirklich nachweisen lässt. Das Päli- Präkrit’sche acchämi, welches auch jetzt in mehreren indischen Sprachen (Bangäli, Guzaräti) als Verbum substantivum vorkommt, ist aus as-chä-mi — as-skä-mi entstanden, ebenso wie altind. iccliämi aus is-cliä-mi = is-skä-mi. Im Griechischen sind von dieser, vom Verbum substantivum as gebildeten Inchoativ-Bildung die Formen eay.ov, scy.s in der epischen Sprache vorhanden.