lieber die Endsilben der altnordischen Sprache. 385 Aber möglicherweise hatten die ostgermanischen Sprachen die secundäre Endung dhäs. Dann ist es wieder zweifelhaft, ob das « als übermässig betrachtet wurde oder nicht. In letzterem Falle hätten wir in I tamidar wie fcidar, in III tam- dir wie faäir, — im ersten lalle müssten wir wie früher dar als Entsprechung eines vorgermanischen dhäs ansetzen, was ja bei dieser eigentümlichen Endung wohl möglich wäre. Immer wäre die Uebereinstimmung zwischen gotisch und nordisch -des, -dar oder -dar I, -dir III gegenüber lid. alts. neritöst, neridos bemerkenswert. Aber auch an die Analogie der Praesensformen lang- silbiger schwacher Verba könnte man denken, die sich im Praes. so mancher starken geltend macht. Nur augon (N. A. PI.) I erklärt augu in III, und führt auf vorgermanisches -äna. Augan in I aus augana wäre auga III geworden wie D. Sg. hana aus hanani III. Auga stimmt dem nach bis auf die Voraussetzung eines «-Stammes zu got. augona und steht den westgermanischen Formen gegenüber wie N. A. Sg. auga III, got. augo, dem hd. ouga. Es wird kein Zufall sein, dass die beiden germanischen Sprachen, welche eine Form des N. A. Sg. der neut. cm-Stämme, sowie des N. Sg. der än- Stämme auf an voraussetzen — s. oben S. 373, — im N. A. PI. der neut. an-Stämme auch Länge des Ableitungsvocales zeigen. Dadurch entfällt die Analogie der nur ostarischen Endung -dni; s. Scherer GDS. S. 432 und Zs. f. Österreich. Gymn. 1874, S. 258. Genau aber entsprechen den got. Formen die ältesten dänischen und schwedischen öghon, örun, Lyngby Tidskrift f. phil. 6, 47, Wimmer Navneordenes böjning S. 113. Hier liegt ein Stamm auf -äna zu Grunde, wie im got. — Die nordische Urform in I wäre augonu. Deutliche Analogieform in III ist tungur (N. A. PI.) nach vakar, sottir. Das Gesetzmässige wäre tungu, wie G. Sg.; s. oben über hanar S. 377. Lyngby Tidskrift f. phil. 6, 48 hat richtig gesehen, dass die eigentliche Form des N. A. PI. der aw-Stämme im schwachen Adj. erhalten ist, spöku, die, weil sie auch dem N. A. Neut. zukam, erst auf N. A. Masc. übertragen wurde, um dann allmälig alle Casus des Plural zu erobern. Sitzuugsber. d. pliil.-hist. CI. LXXXVII. bd. I. Hit. 25