6\V ss&ro* m WMZtB&mrr • 216 Zimmermau n. Verhältnisse, plötzlicher Tod, Börsensturz, Lotteriegewinnst und , Schwank' bilden beliebte Auskünfte. Das angebliche Drama ist im Grunde Erzählung, an sich unbegründeter, durch die zu handeln scheinenden, aber in Wahrheit nicht handelnden Personen, die ,zu schieben glauben und geschoben werden', dem Anschein nach bewirkter, in Wahrheit ganz unabhängig von diesen nach einem unabänderlichen Verhängniss sich voll ziehender Glückswechsel. Werden zu dieser ,Maschinerie' nach der Analogie des religiösen Dramas ,auswärtige' (übermensch liche) Mächte, eine Mythologie, zu Hilfe genommen, so ent steht das religiöse epische Drama, die Epopöe, mit seinem anfangs- und endlosen Fluss auf- und abschwankenden Ge schickswechsels, welchem selbst die scheinbar die Geschicke lenkenden Götter, wie die von ihnen scheinbar gelenkten Sterblichen unterworfen sind. Begnügt sich der Dichter da gegen mit der Einführung irdischer (angeblich verborgener, geheimnissvoller) Mächte (geheime Orden, ,unsichtbare Logen', irdische Vorsehungen), so entsteht das profane epische Drama oder dramatische Epos, der Roman, mit seinem zwar schein bar durch handelnde Personen herbeigeführten, aber immer noch ,romanhaften', d. h. mehr oder weniger willkürlich er scheinenden Glückswechsel (Mignons plötzlicher Tod; Wilhelms Begegnung mit Natalien im Walde). Bewusste Satire auf das Drama ruft das ,Satyrdrama' hervor, dessen polemische Spitze gegen die dramatische Form selbst gerichtet ist, und das daher in seiner ursprünglichen, von den Griechen erfundenen Gestalt (wie der hinter dem Triumphator stehende Sclave, der ihm zurufen musste: Be denke, dass du Mensch bist!), den Schluss der dramatischen Aufführung, der Trilogie, bildete. Das einzige uns erhaltene Stück aus dem Alterthum, der Kyklops des Euripides, zeigt diesen Ursprung deutlich, indem die Form der Motivation, welche von der antiken Tragödie beliebt, darin auf spöttische Weise ins Gegentheil verkehrt wird. Der unbegreifliche Glücks wechsel, der in der religiös gestimmten Tragödie durch höhere und zugleich sittliche Mächte motivirt erscheint, wird hier durch das Gegentheil von solchen erklärt. Die der Tragödie zufolge zugleich klügeren und besseren Götter erscheinen hier in der Person des genasführten und betrunkenen Polyphein