232 Müller. Ueüer die Stellung des Armen, im Kroiso der indogerm. Sprachen. welches das Je reflectirt, bleibt immer s (d. h. bald UTf bald Cf, vgl. drs, drsta), während bei c (ts) in Folge dessen, dass der Palatalisirungsprocess jung, d. h. nicht ganz durchgeführt ist, vielfach das alte, ihm zu Grunde liegende 7c hervortritt (vac, d. i. vats, uk-ta). Das armenische •/ liegt also zwischen dem lateinisch griechischen 7c (1c) und den arisch - slavischen Lauten .s, s in der Mitte, indem es den vollen nicht verflüchtigten Laut ts darbietet. Man vergleiche arm. jiup,j,.n,L L (hartshanel) ,fragen', latein. precgotisch fraihnan (früh-) ,fragen', altbaktr. pares, neup. (pursidan), osset. farsin, altind. pred (also lautet die indische Wurzel: vgl. pras-na nicht aber prach, welches aus pras-chämi, latein. posco — porc-sco entstanden ist, wie icchämi aus is-chämi), litauisch praszyti, slav. prositi. Ebenso armen. tjnuptn (tskurt), ,kalt, gefroren', griech. -/.püc><;, altbaktr. sareta, neup. ((sard), osset. sald. Interessant ist (lutshanel) ,erleuchten', ein De nominativ-Verbum von (lujs) ,Licht'. Nach dem altbak- trischen raöco müsste man lujtsh erwarten, das in der That in lutshanel steckt. Gegenüber lutshanel ist lujs um eine Stufe weiter fortgeschritten, es würde einem altbaktr. *raöso, altind. *rösas entsprechen. Aber gerade hier zeigt uns das Altindische denselben Process. Das Participium ndant- ,licht, hell', wird zu ruc gezogen (s. Böthlingk-Roth), bietet uns also ein Fortschreiten von k zu I, einen Process, der sonst nur von k' aus beobachtet wird (vgl. Fick. Die ehemalige Spracheinheit der Indogermanen Europa’s. Göttingen, 1873. S. 4 ff.).