Zeissberg. Johannes Laski, Erzbischof von Gnesen. 519 Johannes Laski, Erzbischof von Gnesen (1510 —1531) und sein Testament. Von Heinrich Zeissberg. ijci einem Besuche der Bibliothek des Herrn Grafen Baworowski in Lemberg, den mir dieser zu Anfang des Jahres 1871 gestattete, fiel mir unter anderen eine Handschrift ins Auge, in der ich bei näherer Untersuchung zu meiner freudigen Ueberraschung das Testament des berühmten Reichs kanzlers von Polen, später Erzbischofes von Gnesen Johannes Laski erkannte. Mit grosser Liberalität, für die ich nunmehr öffentlich meinen wärmsten Dank auszusprechen mich verpflichtet fühle, wurde mir gestattet, Abschrift von diesem merkwürdigen Documente zu nehmen und noch später, da meine Uebersied- lung nach Innsbruck, dann nach Wien und manche in die Zwischenzeit fallende andere Aufgaben die Arbeit unterbrachen, die Handschrift zu nochmaliger Vergleichung nach Wien zu gesendet. 1 Die Handschrift, deren Inhalt ich liiemit der Oeffentlich- keit übergebe, ist in Pergament geheftet und besteht aus 58 Blättern in Schmalfolio, von denen die beiden letzten unbe schrieben sind. Die erste Lage bestand ursprünglich aus 12 Blät tern, von denen aber das zweite und dritte bereits von Laski ausgeschnitten wurden, ohne dass dadurch etwas vom Inhalte verloren ging. Um dies anzudeuten sind die Reste des Randes 1 Ich benütze den Anlass, um zugleich den Herren Proff. Dr. Liske in Lemberg und Dr. Szujski in Krakau, sowie Herrn Dr. Reifenkugel in Lemberg für mehrfache freundliche Mittheilungen verbindlichst Dank zu sagen.