366 Hirschfeld. sein. Der Name metropolis, den Sarmizegetusa in späteren Inschriften führt, kennzeichnet seine Stellung als Hauptstadt der ganzen Provinz und wenn auch, der militärische Cen tralpunkt, vielleicht sogar zeitweise der Sitz des Statthalters, sich in dem rasch aufgeblühten Apulum befand (Mommsen C. J. L. 3, pag. 182), so blieb Sarmizegetusa stets der reli giöse Mittelpunkt des Landes, wo, ähnlich wie in Lugu- dunum, bei der ara Augusti das concilium provinciarum Daciarum trium (n. 1454) abgehalten ward, dem der sacerdos arae Augusti nostri coronatus Daciarum trium, wie sein voller Titel lautet (n. 1433), präsidirte und dabei als oberster Priester der Provinz die Opfer zu Ehren des Kaisers darbrachte. Es muss sich, nach den allerdings spärlichen Ueberresten und Funden zu schliessen, hier in dem von der Natur reich aus gestatteten Thale, fern von dem Kriegsschauplätze, ein nicht un bedeutender Wohlstand und eine sichere Behaglichkeit der Existenz ajisgebildet haben, zu der die exponirten Soldaten- colonien im Norden des Landes niemals gelangen konnten. Unter den in Dacien gefundenen Denkmälern sind die Grabschriften, an denen sonst die ,dis manibus Wissenschaft* bekanntlich keinen Mangel leidet, in verhältnissmässig geringer Zahl vertreten, wie das besonders in dem reichsten )fundort Daciens, in Apulum, sehr augenfällig zur Erscheinung kommt. Es wäre verfehlt, daraus zu schliessen, dass die Soldaten nach Beendigung ihrer Dienstzeit in der Regel fortgezogen seien, um auf heimischem Boden ihr Leben zu beschliessen; denn mehr noch als die von Mommsen (C. J. L. 3, pag. 916) aus den Militärdiplomen abstrahirte Beobachtung, spricht dagegen das rasche Wachsthum der Stadt Apulum selbst, wo gerade die Veteranen den wichtigsten Theil der Bevölkerung gebildet haben. Abgesehen von dem Zufall, dem in der epigraphischen Statistik ein weiter Spielraum eingeräumt werden muss, liegt die Vermuthung nahe, dass in Apulum ein militärischer Be- gräbnissplatz, wie in Lambaese für die legio III Augusta, für die legio XIII Gemina existirt habe, den vielleicht spätere Aus grabungen zu Tage fördern dürften. — Sehr bemerkenswerth ist dagegen die Fülle und Mannigfaltigkeit der Götterinschriften, die einen bedeutenden Theil der dacischen Monumente aus machen. Vergeblich sucht man 'freilich unter ihnen nach ein-