302 Meyer. sie in dem ostindischen Archipel vorhanden ist. Um nur eine Gegend zu erwähnen, welche ich selbst ein Jahr lang bereis’t habe, die Minahassa in Nord-Celebes ', den District. Gorontalo und einen Theil der Küsten der Bucht von Tomini auf Ce lebes, so hat der uni die Vermehrung unserer Kenntnisse von Nord-Celebes auf verschiedenen Gebieten so thätige holländi sche Beamte Herr Riedel allein von den angeführten Gegenden an 23 Dialekte bekannt gemacht (siehe Verh. Bat. Gen. v. Künsten en Wetenschappen Bd. XXXI] I) und die Zahl der Dialekte der ganzen Insel Celebes dürfte nur nach Hunderten zu schätzen sein. Ich hoffe später geeigneten Ortes auf diese Verhältnisse in Celebes näher eingehen zu können, und führe hier nur noch als bezeichnend eine meiner eigenen Erfahrungen in jener Gegend an, dass nämlich ein mich begleitender, an der Nordspitze der Minahassa in Likupang gebürtiger Cele- benser, den ich in die Berge der Minahassa, 30—40 englische Meilen von seiner Heimath entfernt, mitnahm, nicht im Stande war, sich dort mit den Bewohnern durch die Sprache zu ver ständigen, und er hätte vielleicht nicht einmal so weit zu gehen brauchen um dasselbe zu erfahren 2 . 1 Ich bemerke gelegentlich, dass ich mich der von Herrn Riedel eingeführten Schreibweise ,Minahasa‘ mit einem ,s‘ und ,Selebes‘ mit ,S‘ statt ,C‘ im Deutschen nicht anschliesse, da ich hei den Sprachen dieser Gegen den für jetzt noch das Princip für berechtigt halte, die Wörter so zu schreiben, dass sie, nacli deutscher Ausspräche gelesen, eben so wie an Ort und Stelle klingen. In diesem speeiellen Falle ist das zweifellos ,Minahassa 1 scharf und nicht weich, wie ein einzelnes ,s‘ klingen würde, und ,Celebes* ebenfalls scharf und nicht weich, wie ein ,s* am Anfang des Wortes auszusprechen wäre. Es müsste genauer vielleicht mit ,<J‘ ge schrieben werden, oder welche Transcription man sonst wählen will, allein die Differenz ist eine so geringe, dass ich mich nicht entsehliessen kann, das allgemein adoptirte ,Celebes* in ,Selehes* umzuändern. Ueber- diess ist die Ableitung, auf welche Herr Riedel sich zur Begründung seiner Neuerung stützt, noch keine ganz sicher gestellte und allgemein adoptirte. 2 Analoge Verhältnisse findet man noch heute z. B. in Gebirgsthälern der Schweiz. So sagt u. A. K. E. von Baer (über den Schädelhau der Rhä- tischen Romanen, Bull, der Petersb. Akad. 1859 S. 246 Anm.): ,Auch jetzt noch bestehen mehrere, besonders benannte Dialecte und Unter- dialecte in dem kleinen Reste der Romanischen Sprache. Diese Dialecte