Die Theologie des Baclija ihn Pakuda. 195 finden, nur die Annahme übrig, dass Gabirol in dieser Schrift bereits aus dem Werke Bachjas entlehnt habe. Dass Baclija auch die Literatur der Araber gekannt und benützt habe, würden wir schon wegen seines Aufenthaltes in Spanien anzunehmen ein Recht haben. Denn hier, auf dieser Halbinsel erfolgte jene innige Bekanntschaft der Juden mit den geistigen Erzeugnissen der Araber, die der hebräischen Sprache einen neuen Liederfrühling, dem jüdischen Geiste ein kräftiges Erwachen und Aufleben in Philosophie und Wissenschaft brachte. Bei einem jüdisch-spanischen philosophischen Schriftsteller aus der Zeit, in der ungefähr Baclija gelebt haben mochte, ist die Kenntniss des arabischen Schriftthums von vornherein voraus zusetzen. Aber er sagt es uns selbst ganz ausdrücklich, dass er zur Erhöhung der Wirksamkeit ,von den Moralisten und Philosophen jedes Volkes', deren Lehren ihm bekannt geworden waren, Aussprüche in sein Werk aufgenommen habe, weil er von diesen eine grössere Eindrucksfähigkeit auf die Herzen seiner Leser sich versprach. Wir erfahren hier also unzweifelhaft, dass in charakteristischen Einzelheiten An klänge an Baclija in der Behandlung Vorkommen, so wird man in dieser Aehnlichkeit, ja Uebereinstimmung nicht ein zufälliges Zusammentreffen, das übrigens auch schon durch die scharf markirte Eigenthiimlichkeit der Eintheilung ausgeschlossen ist, sondern eine Entlehnung und Abhängigkeit von Bachja erblicken. Und selbst die Annahme einer gemeinsamen Quelle scheint aufgegeben werden zu müssen, wenn man bemerkt, wie diese Eintheilung bei Bachja noch nicht fest ist, sondern den Charakter des nur flüchtig und nebenher, aber selbstständig Gegebenen trägt map! 'bjOTOT n» DHÖ TDIX rm l’nHÖ, (S. 184) und wenn man dabei bedenkt, wie oft solche gelegentliche Bemer kungen eines Autors zu weiterer und vertiefterer Ausführung derselben einem anderen Autor häufig in der Literatur Veranlassung geben. Diese Annahme wird durch keinen Nachweis der Entleimung von Gabirol bei Bachja widerlegt. Die Anführung bei Bachja VI, c. 7; S. 306 gehört, wie Dukes in bn3 II, S. 42, A. 24 ermittelt hat, dem Isak ben Lewi ibn Saul an und nicht dem Gabirol, dem es manchmal zugeschrieben wird. Wenn Baumgarten (a. a. O. S. X) den von Bachja VI, c. 5; S. 297 angeführten Ausspruch eines Weisen als eine Entlehnung aus Gabirol bezeichnet, bei dem dieser Satz im irtDÖ (ed. Asher S. 126 Nr. 624) in etwas anderer Fassung vorkommt, so beweist diess durchaus keine Abhängigkeit von Gabirol, da ihn dieser wie so viele andere Sprüche sicherlich selbst ans der Quelle entlehnt hat, aus der er zu Bachja gekommen. 13*