98 Wolf. Die von dem Herausgeber herrührenden Anmerkungen sollen nur die in den Briefen verkommenden Bezüge auf manche, jetzt schon halb verschollene literarische Produkte jener Jahre erläutern und werden vielleicht auch dem Fach manne nicht ganz unwillkommen sein. Einige kurze biogra phische Notizen durften ebenfalls nicht fehlen. Wien, im März 1874. Adolf Wolf. I. Briefe von Hoffmann von Fallersleben. 1. Zittau, 31. Dec[ember] 1834. Lieber Freund! Spät, aber nicht minder herzlich muss ich Ihnen noch meinen Dank sagen für die vielen freundlichen Beweise Ihrer Theilnahme. Ihnen zunächst verdanke ich den heiteren und erfolgreichen Aufenthalt zu Gräz. 1 Wenn Sie nächstens dahin schreiben, so bitte ich mich bestens zu empfehlen und alle meine Bekannten wissen zu lassen, dass icli noch oft und gern in froher dankbarer Erinnerung mit ihnen in Gräz lebe. Schade, dass ich nicht länger verweilen konnte! Es waren schöne Tage. So eben schreite ich zur Herausgabe des holl[ändischen] Gedichtes von Floris ende Blancefloer door Diederic van As- senede. 2 Es wäre mir sehr angenehm, wenn nun auch Sie sich entschliessen -wollten, für das französische] Gedicht gleichen Inhalts etwas zu thun. Uhland hat mir seine Abschrift einer pariser Hs. abgetreten. Diese Hs. stimmt nur im Allgemeinen 1 Ferd. Wolf’s Stiefvater, Pr. Josepli Schwatnberger, war einer der ange sehensten Advoeaten in Graz; an diesen war Hoffmann durch Wolf, der einen grossen Theil seiner Jugendjahre in Graz zugebracht hatte, empfohlen worden. 2 Wurde in den Horae Belgicae, Pars 3, abgedruckt.