6 Miklosich. geführt werden. Die Frage über den Bindevocal zwischen dem Imperfectstamm und den Personalendungen ta und te wird den Schluss dieses Teiles der Abhandlung bilden. 1. Entstehung der Form ploteln^. Dass das h des Imperfects denselben Ursprung hat wie das des Aorists, darüber herrscht keine Meinungsverschiedenheit. Es ist dieses h der Stellvertreter dos dem Verbum substanti- vum jes angehörenden s. Darüber gibt uns der Aorist Ge wissheit, der neben h in den älteren Denkmälern s bietet: vizest und vizelm sustuli von vxzbin. Die Personalendung der ersten Singularperson m ist mit dem Bindevocal o zu a zusammengeschmolzen, das zu u. geschwächt worden. Da plct der Verbalstamm ist, so ist nur e zu erklären. Um dieses zu begreifen, muss vom Praesensthema ausgegangen werden, welches bei dem Verbalstamm plet aus diesem und dem früher fälschlich als Bindevocal angesehenen, von Curtius als thematisch bezeichnetoll und auch so genannten e besteht. 111. Vergl. gramm. Seite 105. Von c, nicht von o ist auszugehen; jenes geht in dieses über in der I. Sing, und in der III. Plur.: plcto-mi (pleta), pleto-ntb (pletatb). Diese Steigerung des e zu o kennt das griech. vor m und n der Personalendungen; das aind. hat ä für a vor m und v der Personalendungen. Das Imperfect- thema nun ist das Praesensthema plete, nachdem dessen schlies- sendes e zu e gesteigert und daran h gefügt worden. Vergl. Danicic, Istorija oblika srbskoga ili hrvatskoga jezika. U Bio- gradu. 1874. Seite 299. Der Zusammenhang des Imperfects mit dem Praesens ist im Organismus des indoeuropäischen Verbum begründet; aind. Praesensthema: bödha, Imperfeet abödham: dagegen Aor. abudham; griech. cpsu-fe, apeufov, gtfirfov; lat. scinde, scindebam, scidi. Bopp, Vergl. Gramm. II, Seite 390. Hinsichtlich des Grundes der Steigerung des e zu c wolle man sich erinnern, dass das e der primären Vcrbalthcmen in e übergeht, so oft aus einem Verbum perfectivum durch das Suffix a ein Verbum iterativem gebildet werden soll: s r i,plet (sxplesti) und s r tpleta (s r i>pletati). Diese Ansicht von der Ent stehung des e soll nun dadurch als richtig erwiesen werden, dass man darthut, dass die in den Quollen vorkonnnenden Im-