Mussafia. Zur Katharinenlegewle. 227 Zur Katharitiefliegende, i. Von Prof. Pr. A. Mussafia, wirklichem Mitgliede der k. Akademie der Wissenschaften. Die Handschrift der Marcusbibliothek in Venedig, der ich die im Jahre 1864 gedruckten Monumenti anticln di dialetti italiani 1 entnahm, enthält noch ein in paarweise reimenden Alexandrinern abgefasstes Katharinaleben. Ich hatte schon bei meiner ersten Publication weitere Mittheilungen in Aussicht gestellt; jetzt löse ich mein Wort um so williger ein, als das Studium der älteren italienischen Mundarten sich immer wach sender Pflege erfreut. Dazu kommt das Interesse, welches jede neue Version des weit verbreiteten und in metrischer Form so vielfach behandelten Stoffes für die Geschichte der mittelalter lichen Literatur bietet. Hier soll nur das sprachliche Moment in’s Auge gefasst werden; die verschiedenen Darstellungen unserer Legende mit einander zu vergleichen, bleibt einer späteren Abhandlung Vor behalten. Die im Beginne defecte Handschrift erweist sich durch manche Fehler, durch Verstellung einzelner Worte, ja ganzer Verse, durch mehrfache Auslassungen als eine wenig sorgfältige, wahrscheinlich durch mehr wie ein Glied von dem TJrtypus entfernte Abschrift. Das grosse Schwanken in der Phonetik, 1 Sitzungsberichte der philosophisch-historischen Classe der kais. Akademie der Wissenschaften; XLYI Band, S. 113—235. 15*