ägyptische Einwirkungen auf hebräische Culte. 15 Hebräern gegenüber in entscheidender Autorität. Die Ver bindung mit ihm erachtet schon der alte Bericht als ein ganz wesentliches Moment für das Gelingen von Mosis Sendung. Des Letzteren sprachliche Unbehülflichkeit' 1 soll er bei dem Pharao wie dem Volke ausgeglichen haben. Von einem solchen, sei es physischen, sei es intellectuellen Gebrechen 2 verlautet aber nach geschehener Exodus nichts mehr; vielmehr ver handelt Moses nicht nur mit Aaron und Josua ohne Anstoss, mit seinem Schwager bei einem mündlichen Vertrage (Nurn. 10, 29 flgde.), mit den Vorscliworenen unter Qorach (Num. 16, Bflgde.), sondern auch ,allein vom Morgen bis zum Abend' mit dem ihn befragenden Volke (Exod. 13, 14). Die Erzählung von jenem Gebrechen darf daher der Verlegenheit des ältesten Autors zugeschrieben werden, die Thatsache zu erklären, dass der notorische eigentliche Führer des Auszuges sich der Hülfe eines Anderen für seine Ver handlungen mit der egyptischen Regierung, wie für seine An knüpfung mit der israelitischen Gemeinde zu bedienen hatte. Der sehr einfache Grund für den letzteren Umstand wird frei lich anderwärts ganz unverblümt und in authentischer Weise mitgetheilt, wie wir noch sehen werden (S. 28 und 29). Aaron erscheint in alter Verbindung mit einer der Fa milien hebräischer ,Marinas' (vgl. §. 6 S. 465 Anm. 2). Er war vermählt mit Elisheba (Exod. 6, 23), der Schwester des Stammesfürsten von Juda, Nacheshon. Diese Ehe muss aber bei der Exodus schon. mehrere Jahrzehnte alt gewesen sein; denn es commandirte ein Enkel Aaron’s, ein Sohn seines dritten Sohnes, jener Pinehas bereits während des Wüstenzuges gegen die Midianiter (vgl. oben §. 8 S. 9). Auch dessen Vaters Eleazar Gemahlin, die Tochter eines sonst unbekannten Putiel (Exod. 6, 25), scheint Hebräerin gewesen zu sein. 1 Exod. II. 12 und 30, wie schon der jüngere Erzähler von IV., 10 die alten Worte verdeutlicht (vgl. Knobel zu Exod. 47), indem er den altern Be richt anführt und seine Lücken auszugleichen sucht. 2 Wie Ezechiel 3, o und 6 die Fremdsprachigen ,unergründlicher Lippe und schwerer Zunge 4 nennt, so könnte man auch für Moses vermuthen, dass er Anfangs der hebräischen Sprache unkundig gewesen sei. Da aber seine ^sprachliche Unbehülflichkeit 4 auch dem Pharao gegenüber hervorgehoben wird, so lässt die Vermuthung sich schwerlich halten.